Eigentlich sind die Möglichkeiten ein Unternehmen zu gründen derzeit recht gut. Dennoch rät jedes fünfte durch den Verein Deutscher Ingenieure (VDI) befragte Unternehmen von einer Existenzgründung unter den momentanen Rahmenbedingungen ab. Nach Meinung des Verbands liegen die derzeit größten Hürden in der Suche nach qualifiziertem Personal und Kapitalgebern.
Bei der Suche nach einer Finanzierung dominiere der klassische Bankenkredit, der von über 70% der Befragten als unzureichend angesehen werde. Öffentliche Fördermittel und eigene Finanzmittel folgen erst an zweiter und dritter Stelle. In sämtlichen Branchen fehle es durchgängig an Kapital, so der Verband.
Für 89% der Befragten sei qualifiziertes Personal ein entscheidender Faktor bei einer Existenzgründung. Aber fast 60% sehen genau hier große Defizite. Das bremse das Gründerklima zusätzlich. Vor allem Personal mit Management-Know-how fehle, so der VDI weiter. Hier seien besonders die Hochschulen stärker gefordert.
Im Branchenvergleich ist das Klima für Existenzgründungen bei den neuen Technologien – darunter vor allem Nanotechnik, IT und Optische Technologien – besonders gut. Über 81% halten in diesen Bereichen die Gründung eines Unternehmens für machbar. Ähnlich positiv ist die Gründerstimmung in der Pharmazie (79%). Anders in der Baubranche: Hier raten 80% von einer Gründung ab.
Informationen zur Existenzgründung bekommen Neuunternehmer besonders durch das Internet und aus dem sozialen Umfeld wie etwa von Arbeitskollegen. Kommunale Wirtschaftsförderungen und die Hausbank werden ebenfalls genutzt. Allerdings waren für über 80% der Befragten die Informationen der Hausbank oder kommunaler Wirtschaftsförderungen nicht hilfreich. Noch schlechter schneidet laut VDI nur die Bundesagentur für Arbeit ab. Der Verband verweist deshalb auf das eigene Hilfeangebot für Existenzgründer auf seiner Internetplattform. (VDI/ml)