Mit Ablauf der Friedenspflicht von Samstag auf Sonntag begann die IG Metall Sonntag morgen mit Warnstreiks in Berlin Niedersachsen und Rheinland Pfalz. Heute wurden die Warnstreiks mit Beginn der Frühschichten auf Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ausgeweitet. Während die Arbeitgeber derzeit 2,5% Erhöhung und einen Konjunkturbonus von 0,5% bieten, besteht die Metall-Gewerkschaft auf 6,5%.
Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser mahnte schon am Freitag für die Arbeitgeberseite: „Die Metall- und Elektro-Industrie braucht eine schnelle Lösung der Tarifrunde, die Unternehmen erwarten Planungssicherheit bei den Kosten, weil sie jetzt wichtige unternehmerische Entscheidungen treffen müssen.“. Seit November werde nun schon öffentlich über die M+E-Tarifrunde diskutiert, die Fakten und Argumente lägen alle auf dem Tisch. Außerdem hätten die Tarifparteien in dieser Runde im Wesentlichen das Thema Entgelt zu behandeln. „Insofern sollten wir uns überflüssige Rituale ersparen“, versucht Kannegiesser die Gewerkschafter von langen Verhandlungen abzuhalten.
Zum Arbeitgeberangebot meinte Kanngiesser, für den Durchschnitt der Betriebe seien 2,5% plus Konjunkturbonus gerade noch erträglich. Das Angebot sichere die internationale Wettbewerbsfähigkeit der M+E-Unternehmen von der Kostenseite her ab und stelle die insgesamt günstige konjunkturelle Situation des Jahres 2007 in Rechnung. Durch die Bonusregelung von 0,5 Prozent für die Laufzeit des Tarifvertrages beteilige man die Mitarbeiter an der guten Lage der Branche, ohne den Betrieben Kosten aufzubürden, die sie auf Dauer in ihrer Wettbewerbsfähigkeit beschädigten. IG-Metall-Chef Jürgen Peters lehnt die Konjunkturbonusregelung hingegen strickt ab, wie er in der Süddeutschen Zeitung vom Wochenende deutlich machte.
Die neuen Warnstreiks sollen Druck auf die Verhandlungen am Donnerstag im Pilotbezirk Baden-Württemberg ausüben. (Gesamtmetall/ml)