78% der Firmen in den Hightech-Branchen erwarten 2007 ein Umsatzplus, meldet der BITKOM-Index. Jedes fünfte Unternehmen geht gar von einem zweistelligen Wachstum aus. Die Kehrseite der Medaille: Der Fachkräftemangel hat dramatisch zugenommen. Mehr als jedes zweite Unternehmen empfindet ihn derzeit als Markthemmnis. Das ergab die Umfrage des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM).
Der BITKOM-Index ist im ersten Quartal um 3,6 Punkte auf 50,8 Zähler gestiegen. Besonders zuversichtlich sind die Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen: 82 bzw. 84% der Unternehmen erwarten für dieses Jahr steigende Umsätze. Der BITKOM-Index bestätigt durch die neue Umfrage die Wachstumsprognose des Verbands für den deutschen Markt der Informationstechnik und Telekommunikation. Sie erwartet ein dickes Plus von 2,0% auf 149,1 Milliarden Euro im Jahr 2007.
Selbst bei den Herstellern von IT-Hardware ist die Lage leicht optimistischer als noch vor drei Monaten: Immerhin 65% dieser Unternehmen rechnen für 2007 mit steigenden Umsätzen, 9 Prozentpunkte mehr, als noch im Quartal davor. Nur jeder siebte Hersteller rechnet mit einem nachlassenden Geschäft. Trotz des scharfen Preiswettbewerbes in diesem Marktsegment haben sich die Gewinnerwartungen der Unternehmen verbessert: 57 Prozent rechnen mit höheren Gewinnen. Optimistisch ist auch die Stimmung in der Kommunikationstechnik: 78% der Unternehmen erwarten ein Umsatzplus in diesem Jahr. Dafür sorgt insbesondere das schnelle Wachstum bei den Breitband-Anschlüssen. Sie werden durch neue Angebote wie IP-TV immer attraktiver.
Ein strategisches Wachstumsfeld im Soft- und Hardwarebereich sind für Deutschland die sogenannten Embedded Systems. Der weltweite Markt für diese soll nach einer aktuellen gemeinsamen Studie von Roland-Berger und BITKOM von rund 143 Milliarden Euro auf knapp 200 Milliarden Euro im Jahr 2010 steigen.
Während sich die Nachfrage im In- und Ausland sehr erfreulich entwickelt, hat der Fachkräftemangel in der ITK-Branche weiter zugenommen. 54% der Unternehmen gaben an, dass der Fachkräftemangel ihre Geschäftstätigkeit beeinträchtigt. Vor anderthalb Jahren hatte nicht einmal jedes fünfte Unternehmen Probleme, auch die gesuchten Spezialisten zu finden. Für 2007 planen derzeit 55% der Unternehmen einen Personalaufbau. Vor allem mittelständische Software-Häuser und IT-Dienstleister stellen ein. Gerade der Mittelstand steht nun durch den Fachkräftemangel vor einem sich verschärfenden Problem. Derzeit gibt es in der ITK-Branche rund 20.000 offene Stellen. Gesucht werden insbesondere Softwareentwickler und IT-Berater mit Know-How in Anwenderbranchen. (BITKOM/ml)