Auch in diesem und dem nächsten Jahr werde der Aufschwung weiter anhalten, prophezeien die Experten der fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute im heute vorgestellten Frühjahrsgutachten. Besonders heben sie den positiven Anteil des privaten Konsums hervor, der in Folge steigender Beschäftigung zunehme. Das Wachstum werde deshalb 2007 und 2008 stabil 2,4% betragen.
Im Jahr 2006 lag das Wachstum nur geringfügig höher bei 2,7%. Die Institute sprechen deshalb wörtlich von einem gefestigten Aufschwung. Auch der starke Euro werde diesen nicht gefährden. Eine Stütze für den Aufschwung sei die Baubranche, die ihre Talfahrt überwunden habe. Auch der private Konsumbereich könnte 2007 erstmals wieder ein Konsummotor werden, so die Wirtschaftsweisen.
Eine frohe Botschaft halten die Institute auch für Arbeitslose bereit: Ihre Zahl werde noch 2007 auf unter 3,8 Millionen sinken. Ein Rückgang werde auch 2008 noch stattfinden, dann aber etwas langsamer. Durch den Fachkräftemangel in einigen Branchen werden voraussichtlich die Gehälter wieder steigen, aber ohne den Aufschwung zu gefährden. Die Experten erwarten einen Anstieg der Tarife im Bereich von 2,0% (2007) und 2,8% (2008).
Die Auswirkungen auf die Staatsfinanzen sind ebenfalls erfreulich. Das Defizit werde in diesem Jahr auf 0,6% und im kommenden Jahr sogar auf Null fallen. Einige der Länder und Kommunen sowie Sozialversicherungen könnten sogar beträchtliche Überschüsse einfahren.
Zu den Risiken zählen die Experten überzogene Tarifabschlüsse, nicht aber den Wechselkurs des Euro, den sie für die Zukunft eher stabil bei 1,32 US-Dollar sehen. (ifo/ml)
Die am Gutachten beteiligten Institute sind:
- Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
- ifo Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München
- Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel
- Institut für Wirtschaftsforschung Halle
- Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung Essen
Folgende zusätzlichen Daten sind im Internet abrufbar: