Für die einen ist es das Internet der Zukunft und eine erstklassige Chance für neue Geschäftsideen, für die anderen eine zweite Seifenblase der Dotcom-Szene: Second Life. Was hat diese nur im Internet existente virtuelle Parallelwelt dem Mittelstand zu bieten? Wir fragten Michael Schumann, den Geschäftsführer der mittelständischen Werbeagentur Zühlke, Scholz & Partner, die in Second Life auf Kundensuche geht.
Michael Schumann ist überzeugt, dass Mittelständler auf zwei Arten profitieren können. Erstens durch den Verkauf von virtuellen Produkten und Dienstleistungen in der virtuellen Welt, denn im Gegensatz zu virtuellen Spielen ist Second Life eine Simulation, in der Menschen einen Teil ihrer Freizeit verbringen und deshalb bereit sind, für virtuelle Kleidung, Musik und andere Annehmlichkeiten Geld auszugeben. Dazu dient zwar virtuelles Geld, dieses aber ist in reale US-Dollar konvertierbar. Wer in Second Life gute Geschäfte macht, verdient deshalb auch in der realen Welt handfestes Geld.
Für andere, vor allem Markenhersteller, ist der Imageeffekt wichtiger. Markennamen, die den Nutzern in der virtuellen Welt begegnen, gewinnen bei den Bewohnern von Second Life auch im realen Leben an Wertschätzung – so jedenfalls lautet das Kalkül. Ob die Rechnung am Ende tatsächlich aufgeht, wird sich erst erweisen müssen. Welche bekannten Markenhersteller neben Dell (siehe Bild: Dell-Shop in „Second Life“) bereits auf den Zug aufgesprungen sind, und was so ein Abenteuer kostet, erzählt uns Michael Schumann im zweiten Teil des Podcasts, der am Donnerstag folgt. (ml)