Der Einkauf kommt dem Boom in vielen Bereichen der Industrie kaum nach. Der RSB/BME Einkaufmanager-Index (EMI), Ausgabe 05/07, liegt zum wiederholten Mal in Folge über der neutralen Wachstumsschwelle von 50. Er stieg im April um 0.1 auf 57.0 Punkte. Noch im ersten Quartal 2007 hatte die Expansion der deutschen Industrie an Schwung verloren. Nun hat sich das Geschäftswachstum auf hohem Niveau stabilisiert.
Aufgrund von Lieferverzögerungen bei Schlüsselmaterialien wie Stahl erhöhten die Unternehmen die Einkaufsmengen kräftig und bauten dieses Jahr erstmalig ihre Vormateriallager wieder auf. Durch die starke Nachfrage nach Vormaterialen wiederum stiegen die Einkaufspreise deutlich an. Insgesamt schwächte sich der Preisauftrieb gegenüber dem März aber etwas ab. Auch der Anstieg der Verkaufspreise viel schwächer aus.
Die günstige Konjunkturentwicklung und die anhaltend starke Nachfrage nach deutschen Produkten aus dem Aus- und besonders dem Inland führten bei den Umfrageteilnehmern zu starken Auftragseingängen und einer hohen Auslastung. Um Kapazitätsengpässen entgegenzutreten, schufen vor allem Investitionsgüterhersteller deutlich mehr Stellen. Obwohl die befragten Unternehmen ein Auftragsplus aus Asien verzeichneten, fiel das Exportorderplus niedriger aus als im Durchschnitt der letzten 45 Monate.
Der „RBS/BME Einkaufsmanager-Index“ (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Der Index erscheint seit 1996 unter der Regie des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik in Frankfurt. (na/ml)