Geschäftsführer eines Unternehmens mit bis zu 100 Mitarbeitern erhalten in Deutschland mit 274.000 Euro europaweit das höchste Gehalt. Im Vergleich: In Großbritannien sind 202.000 Euro erreichbar, in Schweden 153.000 Euro, in Italien 145.000 Euro und – am Ende der Liste – in Irland lediglich 131.000 Euro. Das ergab eine Kienbaum-Studie.
Die Vergütungsstudie „Remuneration in Western Europe 2007“ der Managementberatung Kienbaum bescheinigt auch den deutschen Geschäftsführern in Unternehmen mit 100 bis 1000 Mitarbeitern einen Spitzenplatz bei den Gehältern. Sie verdienen durchschnittlich 349.000 Euro, gefolgt von Großbritannien mit 339.000 Euro und Irland mit 304.000 Euro.
Im Gesamtranking über alle Kategorien hinweg bilden Großbritannien und Deutschland die Spitzengruppe, gefolgt von der Schweiz, Österreich und Irland. In den Führungsebenen darunter ergibt sich ein ähnliches Bild: So verdient der Leiter/Director Finance in Großbritannien in Unternehmen mit weniger als 100 Beschäftigten 116.000 Euro, in Deutschland 98.000 Euro, in Frankreich 97.000 Euro und in der Schweiz 94.000 Euro. Hier nimmt in allen Kategorien Großbritannien die Spitzenposition ein, gefolgt von Deutschland, der Schweiz und Irland. Dagegen liegen auf dieser Führungsebene Länder wie beispielsweise Spanien und Belgien am unteren Rand der europaweiten Gehaltsbandbreite.
In europäischen Unternehmen haben sich die variablen Vergütungsbestandteile als Führungs- und Steuerungsinstrument prozentual und absolut deutlich nach oben entwickelt. Das Gehalt wird noch stärker als bislang an den Unternehmenserfolg gekoppelt und dient zur Steigerung der Leistungsmotivation. In Deutschland und Österreich erhalten 93 Prozent der Geschäftsführer Bonifikationen, in Italien 92 Prozent, in Großbritannien 84 Prozent, in Schweden 83 Prozent und in der Schweiz 81 Prozent. In Spanien hingegen werden nur 71 Prozent der Geschäftsführer leistungsbezogen vergütet, in Belgien sind es sogar nur 64 Prozent.
Neben der monetären Vergütung spielen auf der Top-Managementebene Zusatzleistungen wie ein Firmenwagen und die Betriebliche Altersvorsorge eine wichtige Rolle. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass diese betrieblichen Zusatzleistungen europaweit zur Standardleistung zählen. Den Firmenwagen erhalten mit 98 Prozent am häufigsten die deutschen Geschäftsführer. In Österreich und den Niederlanden fahren 96 Prozent einen Dienstwagen, während in der Schweiz lediglich 48 Prozent und in Irland 61 Prozent in diesen Genuss kommen.
Im Rahmen der Studie wurden die Vergütungsangaben von 73.943 Positionen aus insgesamt 3671 Unternehmen in elf Länder (Belgien, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Irland, Italien, Niederlande, Österreich, Spanien, Schweden und Schweiz) ausgewertet. (Kienbaum/ml)