Fast jeder zweite Deutsche (48%) im Alter zwischen 16 und 24 Jahren kauft im Internet ein. In keinem anderen EU-Land sind es derart viele. Dahinter folgen die Schweden (45%) und Dänen (41%). Der EU-Durchschnitt liegt bei 24 Prozent. Schlusslichter sind die neuen Mitgliedsstaaten im Osten. Besonders beliebt bei den deutschen Jugendlichen sind Musikdownloads. Fast jeder zweite Käufer digitaler Musik ist jünger als 30 Jahre.
Das ergab eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts GfK für den Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). Dieses Ergebnis ist nicht nur aus Marketingsicht interessant, sondern rückt auch das Zerrbild der Musikindustrie von einer Jugend zurecht, die ohne Rechtsempfinden blindwütig raubkopiert. Der Erfolg der Musik-Downloads in Deutschland gehe vor allem auf die Nachfrage von jungen Menschen zurück, betont hingegen der BITKOM. Das genaue Durchschnittsalter liege bei 31 Jahren, bei den Käufern von physischen Tonträgern aber bei durchschnittlich 39 Jahren.
Erst 2006 hatte der digitale Musikmarkt ein Allzeithoch erreicht. Die Anzahl der Downloads auf Computer kletterte auf 26 Millionen, der Umsatz auf 48 Millionen Euro. Damit wuchs der deutsche Markt gegenüber 2005 um ein Drittel. Jörg Menno Harms, Vizepräsident des BITKOM: „Mit 60 Millionen Euro werden die Umsätze 2007 nun voraussichtlich erstmals die Marke von 50 Millionen Euro erreichen. Wir rechnen mit etwa 33 Millionen herunter geladenen Einzelsongs und Alben – und das vor allem dank der jungen Kunden.“
Unabhängig vom Marktsegment ist das Interesse am Online-Shopping unter den 16- bis 24-Jährigen Deutschen bei den Männern grundsätzlich etwas größer als bei den Frauen. 54% kaufen im Internet ein, während es bei den Frauen nur 42% sind. Dieser Trend zeigt sich auch in vielen anderen Ländern. EU-weit bestellen 27% der Männer und 21% der Frauen dieser Altersklasse Waren und Dienstleistungen im Internet. (BITKOM/ml)