Das Wirtschaftsinformationsunternehmen Hoppenstedt hat seine Managerdatenbank durchforstet und ist auf einige bedenkliche Daten gestoßen. Demnach brauchen aktuell 4500 deutsche Familienunternehmen einen Nachfolger, weil ihre Chefs 65 Jahre oder älter sind. Rein rechnerisch steht damit bei 10% der Familienunternehmen in der nächsten Zeit eine Nachfolge an.
Auch unterhalb der Chefebene schauen die Unternehmen ganz schön alt aus: Immerhin mehr als 7700 Top-Manager in Familien- oder Einzelunternehmen haben die Altersgrenze von 60 Jahren überschritten.
Aber das Problem betrifft nicht nur Familienunternehmen. Mehr als 39.000 Top-Manager in Unternehmen aller Größenklassen haben in Deutschland die Altersgrenze von 65 Jahren überschritten. Rund 67.500 Top-Manager von deutschen Firmen mit mehr als zehn Mitarbeiter oder einem Jahresumsatz größer als 1 Mio. EUR sind zumindest 60 Jahre oder älter. Das entspricht immerhin rund 17% des Managements der ersten Führungsebene der untersuchten Unternehmen.
Das Institut für Mittelstandsforschung in Bonn (IfM) hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, wonach jährlich 5900 Unternehmen in Deutschland ihre Pforten schließen müssen, weil kein Unternehmensnachfolger gefunden werden kann. Davon wären dann mehr als 33.000 Arbeitsplätze betroffen. Beratung bei der rechtzeitigen Unternehmensnachfolge bietet Deutschlands größte Nachfolge-Börse Nexxt-change – eine Initiative unter anderem des Bundeswirtschaftsministeriums und des Deutschen Industrie- und Handelskammertages.
Die Hoppenstedt-Zahlen basieren auf Angaben über die Geburtsdaten von Führungskräften und der Gesellschafterstrukturen der Hoppenstedt Managerdatenbank, die 230.000 aktive deutsche Unternehmen umfasst. (Hoppenstedt/ml)
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