Die neue Studie „Daten zur Informationsgesellschaft 2007“ des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) belegt, dass Deutschland dabei ist, im Bereich Hightech wieder zur Spitze aufzuschließen. Noch allerdings liegen einige Länder besser im Rennen.
Im direkten Vergleich mit dem Hightech-Spitzenland USA nutzen in Deutschland weniger Menschen das Internet, es gibt weniger Breitbandanschlüsse und die Verbreitung von Computern ist geringer. In der Mobilkommunikation liegt Deutschland dagegen vorne.
Die jährlich erscheinende BITKOM-Studie vergleicht den Fortschritt von Informationsgesellschaft und Informationswirtschaft der untersuchten Länder in den vier Kategorien Hightech-Infrastruktur, ITK-Anwendungen, Innovationsfähigkeit sowie ITK in der Volkswirtschaft. Danach nutzten im Jahr 2006 in Deutschland 60% der Einwohner das Internet, in den USA sind es 76%. Hierzulande kommen auf 100 Haushalte 37 Breitbandinternetzugänge, in den Vereinigten Staaten sind es 50. Spitzenreiter ist Südkorea mit 83 Breitbandanschlüssen auf 100 Einwohner, gefolgt von den Niederlanden mit 69. Die Verbreitung schneller Internetzugänge, so der Verband, ist für den Hightech-Standort wichtig, weil sie viele innovative Anwendungen ermöglichen, von der Internettelefonie bis zur Telemedizin.
Im Ländervergleich mit den USA liegt Deutschland bei der Computerausstattung weiterhin deutlich zurück. Mit 45 PCs je 100 Einwohner verfügen die Deutschen statistisch nur über halb so viele Computer wie die US-Amerikaner. In Deutschland gibt es laut Verband in den Haushalten vor allem weniger Zweit- und Drittgeräte und insbesondere der öffentliche Bereich und das Bildungswesen hinken bei der Ausstattung mit neuen Technologien zurück. So müssen sich in deutschen Schulen rechnerisch elf Schülerinnen und Schüler einen PC teilen, während es in den USA nur drei sind. Entsprechend geringer sind in Deutschland die ITK-Ausgaben. Sie betrugen im vergangenen Jahr 1620 Euro pro Kopf. Damit liegt Deutschland zwar über dem EU-Schnitt, aber hinter Ländern wie den USA mit 1943 Euro und Spitzenreiter Schweiz mit 2763 Euro pro Kopf.
Ein großer Erfolg ist in Deutschland der elektronische Handel. Im Jahr 2006 haben hier zu Lande 38% der erwachsenen Bevölkerung Waren oder Dienstleistungen über das Internet bestellt. Deutschland belegt damit in Europa hinter Norwegen (47%) und Schweden (39%) den dritten Platz. Im Hintertreffen ist Deutschland beim E-Government, weil hier das Angebot der Behörden nur gering ist. Im Jahr 2005 war in Deutschland nur knapp die Hälfte der 20 grundlegenden öffentlichen Dienstleistungen über das Internet verfügbar. Nur 32% der Bevölkerung nutzten 2006 Online-Dienste der öffentlichen Verwaltung. In Norwegen, Schweden und den Niederlanden waren es mehr als die Hälfte. Für die Auswertung betrachtet wurden Möglichkeiten zur Onlinebeantragung von Dokumenten wie Ausweis oder Pass, die Abgabe der Steuerklärung oder die Anmeldung nach einem Umzug. Zum Vergleich: In Österreich sind bereits 83% der 20 wichtigsten Dienste online, in Großbritannien 71% und in Frankreich 65%.
Die vollständige BITKOM-Studie ist im Internet kostenlos abrufbar. (BITKOM/ml)