4,1% hat die IG Metall in Sindelfingen für die Metaller eingefahren. Aber ist dieser Tarif landesweit für den Mittelstand wirklich zu verkraften? In der Sendung „Was erlauben Strunz“ des Fernsehsenders N24 redete Mario Ohoven (siehe Bild), Präsident des Bundesverbandes mittelständischer Wirtschaft (BVMW) im Namen des Mittelstands Tacheles: Viele kleine Unternehmen könnten eine solche Tariferhöhung nur mit Entlassungen abfangen, warnte Ohoven.
„4,1% mit der Gießkanne über ganz Deutschland verteilt, ist völlig übertrieben!“ schimpfte Ohoven im Fernsehen und erregte sich, dass viele Mittelständler bei Auftragsflaute schon mal die Löhne ihrer Leute aus dem eigenen Sparbuch bezahlen, während bei Großkonzernen in solchen Fällen der Staat einspringe. „Wenn es den Großen schlecht geht, kommt der Staat, wenn es dem Mittelstand schlecht geht, kommt nur der Gerichtsvollzieher.“ Auch die überzogenen Vorstandsgehälter und Abfindungen im Vergleich zu den Einkünften des Mittelstands stießen dem Verbandsmann sichtlich auf: „Der Vorstand, der geht, bekommt Millionen, wenn es dem Mittelständler schlecht geht, haftet er mit Haus und Hof“, schimpfte Ohoven vor laufender Kamera. Er dürfte damit vielen Mittelständlern aus der Seele gesprochen haben. Die wesentlichen Passagen fasst unser Podcast nochmals zusammen.
Die Bedeutung des Mittelstands für die Wirtschaft dokumentiert eine gerade in diesen Tagen erschienene Studie „Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Familienunternehmen“ des Instituts für Mittelstandsforschung in Bonn (IfM) mit eindrucksvollen Zahlen. Die Studie steht kostenlos zum Download bereit. (ml)