Nachdem sowohl der Zentralverband des deutschen Baugewerbes (ZDB) als auch der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in den eigenen Reihen keine umfassende Zustimmung zum ausgehandelten Bautarif mit 3,5% Erhöhung finden konnten, steht eine Schlichtung an. Der ZDB begründete nun inhaltlich die Forderung nach einem niedrigeren Abschluss mit einem größeren, betriebsintern variabel zu gestaltenden Lohnanteil.
Hauptargumente des ZDB sind einerseits das Fehlen eines größeren Auftragsbestands und andererseits die im Vergleich zu den Baukosten überproportional gestiegenen Personal- und Materialkosten.
Die Zahlen der Auftragsbestände (siehe Grafik) zeigen laut Verband, dass das neue Auftragsvolumen 2006 zum großen Teil bereits abgearbeitet worden ist. Der Auftragsbestand lag im 4. Quartal 2006 nämlich mit 17,5 Mrd. Euro nominal lediglich um 0,2 % über bzw. real um 4 % unter der Vergleichsgröße des Vorjahres.
Das hat zur Folge, dass für das laufende Jahr quasi kein Auftragspolster existiert, das jetzt abgearbeitet werden könnte. Die aktuellen Geschäfte müssen sich daher gut entwickeln, um das Umsatzniveau des Jahres 2006 halten zu können.
Für das Jahr 2007 rechnet die Baubranche mit einem Umsatzplus von nur drei Prozent auf 83,6 Milliarden Euro und einem Anstieg der Beschäftigten um rund 4 500 auf 715 000. Zwar sei der Umsatz 2006 um 9,2 Prozent gestiegen, doch hätten die Kosten für Personal und Material weit stärker als die Baupreise zugenommen. „Der Aufschwung ist bei vielen noch nicht angekommen“, sagte Verbandspräsident Hans-Hartwig Loewenstein. „Weitere Kostensteigerungen können nicht verkraftet werden.“ (ZDB/ml)