Ex-Wirtschaftsminister Wolfgang Clement schlichtete erfolgreich den Tarifstreit des Baugewerbes. Das Ergebnis ist eine dreistufige Erhöhung im Zeitraum von zwei Jahren. Ab 1. Juli steigen die Löhne im ersten Schritt um 3,5%. Ab 1. April 2008 kommen weitere 1,5% hinzu und ab 1. September 2008 nochmals 1,6%. Darauf aufbauend gibt es ab 1. Juli 2007 zehn Monate lang einen Zuschlag von 0,4% und anschließend vom 1. April 2008 bis März 2009 einen Zuschlag von 0,5%.
Betriebsintern können in Einzelfällen bei einer wirtschaftlichen Notlage per Haustarif die Löhne um maximal 8% reduziert werden. Die Vertragslaufzeit wurde bis zum 31. März 2009 (und damit auf 24 Monate) verlängert. Für Westdeutschland gelten außerdem neue Mindestlöhne für ungelernte Arbeiter (10,70 Euro pro Stunde) unf Facharbeiter (12,85 Euro pro Stunde). Über neue Mindestlöhne im Osten soll zu einem späteren Zeitpunkt verhandelt werden.
Die Ausbildungsvergütungen werden im Westen ab 1. Juni 2007 um 3,1% erhöht. Im Ost gibt es keine Erhöhung, dafür sollen 300 neue Ausbildungsplätze geschaffen werden. Gelingt den Unternehmen das nicht, müssen 3,1% nachgezahlt werden.
Die beteiligten Tarifparteien haben nun bis zum 4. Juni Zeit, dem Tarifvertrag zuzustimmen oder ihn abzulehnen. (ml)
Ältere Meldungen über den Tarifstreit:
- Schlichtung für Baubranche steht an
- Hauptverband Bauindustrie kann Tarif nicht verabschieden
- Bautarif im Osten nicht zu schultern