Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) gestern bekannt gab sind die Konjunkturerwartungen für Deutschland im Juni um 3,7 Punkte gesunken und liegen nun bei 20,3 Punkten (nach 24 Punkten im Mai) und damit weiterhin unter dem historischen Mittelwert von 33,0 Punkten. Nach leicht rückläufigen Auftragseingängen im April hat der Anteil der Experten, die eine weitere Verbesserung der konjunkturellen Entwicklung erwarten, abgenommen.
Die deutliche Mehrheit der Analysten geht jedoch zumindest von einer unveränderten Entwicklung der Konjunktur aus. Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage erreicht einen neuen historischen Höchststand. Der entsprechende Indikator steigt um 0,7 auf 88,7 Punkte.
Der Anteil derer, die von einer Verbesserung der Konjunktur in der Eurozone ausgehen, nimmt im Juni ebenfalls ab. Der Euro-Indikator sinkt um 3,3 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei 19,0 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum steigt im Juni um 4,2 Punkte und steht nun bei 86,0 Punkten. (ZEW/ml)
MittelstandsWiki meint: Angesichts einer derart hohen Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage von fast 89 Punkten ist es nicht gerechtfertigt, von einer Trübung der Erwartungen zu sprechen, wie in einigen Kommentaren in der Wirtschaftspresse gestern geschehen. Dass bei dieser Basis eine weitere starke Steigerung immer weniger erwartet wird, ist vielmehr Zeichen eines gesunden Realismus der befragten Analysten und einer soliden Entwicklungskurve, die mit Annäherung an das Maximum langsam abflacht. (ml) |