Geschäftsführer deutscher Unternehmen sind im Schnitt 50,5 Jahre alt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Bürgel Wirtschaftsinformationen. Untersucht wurde die Altersstruktur von rund 881.000 Führungskräften, die im Handelsregister eingetragene Unternehmen leiten. Die stärkste Chef-Gruppe bilden mit 16,9% die 40- bis 44-Jährigen, gefolgt von den 45- bis 49-Jährigen (16,6%) und den 50- bis 54-Jährigen (14,5%). Der Anteil der über 70-Jährigen liegt bei 5,6%, jener der unter 30-Jährigen bei 2,0%.
Auffällig ist, dass in allen neuen Bundesländern das Alter der Führungskräfte unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 50,5 Jahren liegt. Mit 49,3 Jahren hat Sachsen die jüngsten Chefs. Jünger als der Bundesdurchschnitt sind auch die Geschäftsführer in Berlin (49,4 Jahre), in Bayern (49,7 Jahren) und in Hessen (50,4 Jahre). Mit durchschnittlich 53,1 Jahren arbeiten in Bremen die ältesten Geschäftsführer.
Die meisten der fast 887.000 Geschäftführer in den untersuchten Unternehmen arbeiten in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (210.786) und Bayern (142.919). Gemessen an der Einwohnerzahl allerdings hat Hamburg die Nase vorn: 1,6% aller Hamburger bekleiden einen Geschäftsführerposten. Auch in Berlin mit 1,4% und in Hessen mit 1,2% ist der Anteil der Chefs in Relation zur Einwohnerzahl noch relativ hoch. Deutlich weniger Chefs leben in Sachsen-Anhalt und in Thüringen (0,8%) sowie in Bremen und in Sachsen (0,9%).
Den kleinsten Stadtstaat Bremen zeichnet neben der Rolle als Bundesland mit den ältesten Chefs noch eine weitere Besonderheit aus: Der Anteil der weiblichen Geschäftsführer fällt hier mit 13,5% bundesweit am geringsten aus. Die besten Chancen haben weibliche Geschäftsführer dagegen in Berlin. Hier beträgt der weibliche Anteil an der Gesamtzahl aller Unternehmensleiter 18,0%. Auch im Saarland sind immerhin 17,3% aller Geschäftsführerposten in weiblicher Hand. 16,7% sind es in Bayern.
Rund 92% der geschäftsführenden Frauen und 93% der geschäftsführenden Männer bis 25 Jahre starten ihre Karriere in einem kleinen Betrieb mit bis zu neun Mitarbeitern. Die Untersuchung zeigt, dass sich die männlichen Führungskräfte mit zunehmendem Lebensalter hin zu größeren Unternehmen orientieren, während Frauen eher den kleineren Unternehmen treu bleiben. Die stärkste „Abwanderungswelle“ hin zu größeren Unternehmen zeigt sich bei den Männern zwischen Mitte dreißig und sechzig Jahren. Erst in der Altersgruppe ab 60 Jahren steigt der Anteil männlicher Geschäftsführer in Kleinstunternehmen wieder an. (ots/ml)