Kundenkreativität und modulare Produkte sind ausgezeichnete Erfolgsrezepte, ergab die gemeinsame „Potenzialanalyse Produktmanagement“ von Steria Mummert Consulting und der Zeitschrift Wirtschaftswoche. Jede zweite Firma richte ihre Produkte bereits strategisch ganz auf den Bedarf der Kunden aus und beziehe diese aktiv in die Angebotsgestaltung mit ein. Zwei Drittel der Unternehmen arbeiten außerdem bei der Umsetzung mit Partnern zusammen, deren Module in das eigene Angebot einbezogen werden, um die Attraktivität zu erhöhen.
Zwei Beispiele für wertsteigernde Kundenkreativität aus der Studie: Die Deutsche Post lässt Großkunden ihre eigenen Briefmarken entwerfen und Kontoinhaber der Deutschen Bank können das Design ihrer Kreditkarte gestalten.
53% der Produktmanager reichern ihre Produkte zudem mit Services an, um die Kundenbindung zu erhöhen. Der Schlüssel zum Erfolg lautet hierbei: modulare Produktgestaltung. Am kooperationsfreudigsten sind die Finanzdienstleister. Neun von zehn Unternehmen dieser Branche suchen sich Partner, um sich mit neuen Leistungsbündeln vom Wettbewerb abzuheben. Online-Banken gelingt es beispielsweise immer besser, über Ankerprodukte neue Kunden zu gewinnen. Dazu gehören beispielsweise besonders günstige und gut ausgestattete Girokonten oder Tagesgeldkonten. Die comdirect Bank hat zum Beispiel auf diese Weise ihren Kundenstamm in einem Jahr um mehr als 20 Prozent vergrößert.
Auslöser für diese Entwicklung sind die sich immer schneller wandelnden Kundenanforderungen. Häufig ändern sie sich noch während des Gebrauchs. Eine flexible Produktkonfiguration wird deshalb immer wichtiger. Um mit dem Kunden Schritt zu halten, setzt die Hälfte der Unternehmen verstärkt modulare Produktkonzepte ein. Sie bieten spezielle Bausteinlösungen an, die sich je nach Kundenwunsch schnell zu einer Reihe neuer Produktpakete kombinieren lassen. 55% der befragten Unternehmen bieten darüber hinaus Erzeugnisse an, die sich bereits während der Gebrauchszeitraums an neue Bedürfnisse anpassen lassen.
Insgesamt zeigt sich, dass flexibel ausgerichtete Unternehmen, deren Produkte modular aufgebaut sind, ihren Umsatz eher steigern als andere. So befinden sich unter den Umsatzgewinnern 64% „sehr gute“ und „gute“ Konfiguratoren, unter den Umsatzverlierern dagegen nur 28%. (ots/ml)