Nach Auskunft des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) stieg die Zahl der Neuverträge im Ausbildungssektor gegen Ende Mai 2007 um weitere 9,8 Prozent über den Stand des Vorjahres. Bis zum 30. September könnte sich die rechnerische Lehrstellenlücke sogar gegen Null bewegen, so der Verband. Sorgen machen sich die Betriebe aber zunehmend über die Qualität der jugendlichen Bewerber.
Die zugrunde liegende IHK-Ausbildungsumfrage 2007 wurde in der zweiten Aprilhälfte online durchgeführt und umfaßt die Antworten von mehr als 10.000 Unternehmen aller Größen und Branchen.
Die Erhebung bestätigt aber nicht nur, dass die Unternehmen 2007 mehr Ausbildungsplätze anbieten als 2006 – so der Verband – sie zeige auch den Wermutstropfen in der erfreulichen Entwicklung auf dem Lehrstellenmarkt: „Unternehmen fürchten zunehmend, schon bald nicht genügend geeignete Azubis mehr zu finden – eine neue ‚Qualitätslücke‘ entsteht“, mahnt Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des DIHK. „Jedes achte Unternehmen konnte bereits im vergangenen Jahr nicht alle Ausbildungsplätze besetzen.“
Als größtes Ausbildungshemmnis sieht mehr als die Hälfte der befragten Betriebe immer noch die mangelnde Ausbildungsreife der Schulabgänger. Bemängelt werden insbesondere Schwächen beim mündlichen und schriftlichen Ausdrucksvermögen, bei elementaren Rechenfertigkeiten sowie in der Leistungsbereitschaft.
Um die Situation zu verbessern, muss nach Einschätzung von zwei Dritteln der Befragten die schulische Vorbildung der Bewerber verbessert werden. Mehr als die Hälfte der Unternehmen leistet auch selbst einen Beitrag, indem sie mit allgemein bildenden Schulen kooperieren. (DIHK/ml)