Wie in der Presse berichtet – die Grünen wollen den Druckern das Stauben abgewöhnen.
Schon Anfang des Jahres setzten die Grünen mit einer kleinen Anfrage im Bundestag die Druckemissionsproblematik auf ihre Agenda. Die Anfrage sollten den aktuellen Wissenstand und die Haltung der Bundesregierung zum Thema „Druckeremissionen“ klären.
Die Antwort des Bundestages auf die kleine Anfrage war umfassend, brachte aber nichts Neues zu Tage. Kurz zusammengefasst: Nach heutigen Wissenstand sind keine gesundheitlichen Gefahren durch Drucker nachweisbar, ausgeschlossen könne eine Gefahr aber ebenfalls nicht. Einen konkreten Handlungsbedarf sieht die Bundesregierung nicht, Forschungsbedarf aber schon. Die Antwort wurde von beiden Lagern, den Geräteherstellern als auch den Tonergeschädigten, dankbar aufgenommen. Die Betroffenen sahen sich erstmals offiziell bestätigt, dass es eine Gefahr durch Laserdrucker-Emissionen geben kann, die Hersteller sahen sich darin bestätigt, dass es keinen direkten Handlungsbedarf gibt.
Antrag mit derzeit kaum durchführbaren Forderungen
Nun legten die Grünen nach und fordern in ihrem Antrag (16/5776) eine Herstellerverpflichtung, diese möglichst gesundheitsverträglich zu konstruieren. Auch müssten Umweltsiegel wie der „Blaue Engel“ Feinstaubemissionen im Inneren eines Gebäudes mit in die Bewertung eines Produkts einbezogen werden messtechnisch ein sehr…. ungewöhnlicher Ansatz. Die Abgeordneten verweisen auf nationale und internationale Studien, die die Schädlichkeit von Feinstaub für den Menschen darlegen. Jetzt müsse auch der Bund nachziehen und nur noch emissionsarme Drucker und Kopierer anschaffen, so die Grünen.
Es fehlt schlichtweg an Geräten…
Unsere Meinung: Die Forderung zur Anschaffung von emissionsarmen Druckern & Kopierern ist bei näherer Betrachtung wohl ein wenig populistisch, stellen die die Grünen in ihrem Antrag selbst fest, dass derzeit nur in Sachen Feinstaub die Geräte beim Blauen Engel nur unzureichend geprüft werden (wir berichteten). Im Antrag stellen die Grünen ebenfalls fest, dass es bis dato nur eine unzureichende Anzahl an Druckgeräten mit aktuellem Blauen Engel (RAL-UZ122) gibt. Wie also, sollen derzeit emissionsarme Drucker und Kopierer beschafft werden?
Dem Hinweis im Antrag auf die vorbildliche Beschaffung des Rechenzentrum der Finanzverwaltung NRW sei hinzugefügt: Zwar leistet die Verwaltung zwar Pionierarbeit in Zusammenarbeit mit der LGA, der Fokus liegt derzeit, soweit man es den verfügbaren Unterlagen entnehmen kann, auf VOC & andere Emissionen und auf die Prüfung von Alternativkartuschen.
Goldene Zeiten für Hersteller?
Wie dem auch sei: Sollte sich der Antrag in den zukünftigen Ausschreibungen des Bundes niederschlagen, dürfte der finanzielle Anreiz für Hersteller zum Entwickeln von staubarmen Geräten in Zukunft gegeben – vielleicht liegt HP mit seiner Tintenstrahl-Strategie goldrichtig… Man stelle sich vor, es müssten komplette Neuauschreibungen für den Bund durchgeführt werden um „Altbestände“ zügig zu ersetzen – goldene Zeiten für Hersteller. Es stellt sich nur die Frage, welcher Hersteller die bautechnischen Hürden zum feinstaubarmen Drucken als erster erfolgreich nimmt. Wir sind gespannt…