Grid-Rechnersysteme für verteiltes Rechnen waren bisher großen Unternehmen mit umfangreicher IT-Struktur vorbehalten, in mittelständischen Betrieben aber fast unbekannt. Unter der wissenschaftlichen Leitung des Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstituts für Informatik-Werkzeuge und -Systeme (OFFIS) ist nun eines der ersten Grid-Projekte für den Mittelstand gestartet. Das Projekt „BIS-Grid“ will Grid-Technologien für die Integration von dezentralen, betrieblichen Informationssystemen nutzbar machen.
Verteiltes Rechnen oder Grid-Computing funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Ist eine Rechenaufgabe für einen Computer zu umfangreich, verteilt man die Aufgabe häppchenweise auf viele kleine Rechner, zum Beispiel handelsübliche PCs.
Als eines der ersten Projekte für die kommerzielle Nutzung von Grid-Technologien wollen die Forscher das Anwendungspotenzial für Grid-Technologien erheblich erweitern und es mit der Welt der Enterprise Application Integration (EAI) und Service-orientierten Architekturen (SOA) verknüpfen. Beide Technologien haben viele Gemeinsamkeiten, da sie vor allem unterschiedliche Rechnerumgebungen (z.B. mit unterschiedlichen Betriebssystemen) auf der Anwenderseite verknüpfen sollen. Die Grid-Technologie deckt dabei die Ressourcen- und SOA die Anwendungsebene ab.
Der für das Projekt zuständige Verbund aus den Wissenschaftspartnern OFFIS (Koordination), dem Forschungszentrum Jülich, dem PC2 der Universität Paderborn und der TU Berlin sowie den Wirtschaftspartnern CADsys (Chemnitz), CeWe Color (Oldenburg), Kieselstein (Chemnitz) und Siemens AG (Paderborn) wird vom Bundesforschungsministerium mit über zwei Millionen Euro für drei Jahre gefördert. (idw/ml)