Die Stimmung in der deutschen Hightech-Branche ist so gut wie seit sechs Jahren nicht mehr, meldet der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) anlässlich einer Umfrage in der ITK-Branche. 78% der befragten Unternehmen rechnen im Jahr 2007 mit steigenden Umsätzen. Entsprechend steigt der BITKOM-Branchenindex für das zweite Quartal auf 63,5 Punkte.
Dieser Index ist der höchste seit dem Start der Erhebung im Jahr 2001. Insbesondere die Anbieter von Software, IT-Dienstleistungen und digitaler Unterhaltungselektronik treiben laut BITKOM den ITK-Markt an. Sie profitieren offensichtlich von der guten Wirtschaftslage, dank der wieder kräftig in moderne Informations- und Kommunikationstechnik investiert wird. Allerdings führe der Boom in der Informationstechnik zu einem Engpass bei IT-Experten und Ingenieuren. In der Umfrage gaben 59% der Unternehmen an, dass der Mangel an Fachkräften ihre Geschäftstätigkeit behindert. Bundesweit gibt es derzeit rund 20.000 offene Stellen in der ITK-Branche.
Gesucht werden vor allem Software-Entwickler, IT-Projektmanager und IT-Berater mit Hochschulabschluss. Besonders mittelständische Software-Anbieter und IT-Dienstleister stellen ein. Dagegen sei in der Telekommunikation die Arbeitsmarktlage wegen des scharfen Wettbewerbs angespannt.
Ein deutliches Übergewicht offener Stellen gibt es im Süden und Westen Deutschlands, aber auch im Norden und Osten werden Experten gesucht und nicht gefunden. Das geht aus einer früheren BITKOM-Studie zur Fachkräftesituation hervor. Im Süden mit den Ländern Bayern und Baden-Württemberg sind rund 6900 IT-Stellen zu besetzen, in Nordrhein-Westfalen 4500 und im Rhein-Main-Gebiet 3400. Die neuen Bundesländer verzeichnen 3100 offene Stellen sowie der Norden mit Schleswig-Holstein und Niedersachsen 2100 Positionen.
Das Problem fehlender Fachkräfte könne nur durch Reformen in der Bildungs- und Zuwanderungspolitik gelöst werden, so der Verband. (BITKOM/ml)