Während die Bundesagentur für Arbeit einen leichten saisonalen Anstieg bei allen Arbeitslosen vermeldet, verweist der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) auf ein neues Rekordtief bei den arbeitslosen Ingenieuren. Im Juli sank die Zahl auf rund 22.500. Im Vergleich zum Vormonat ist dies ein Rückgang um 4,2 Prozent und zum Vorjahreszeitraum gar um 33,4 Prozent.
Die Zahl der offenen Ingenieurstellen blieb im Juli auf konstant hohem Niveau. Derzeit gibt es etwa 24.000 offene Ingenieurstellen in Deutschland. Davon suchen die Unternehmen am stärksten Maschinen- und Fahrzeugbauer (11.500 offene Stellen) und Elektroingenieure (5500).
Sorgen bereiten dem VDI die überdurchschnittlich vielen älteren arbeitslosen Ingenieure: Mit einer Arbeitslosenquote von 9% sind die so genannten ‚älteren‘ Arbeitslosen überproportional hoch vertreten. Allerdings stärken nach Beobachtung des VDI immer mehr Unternehmen ihre Teams mit älteren Ingenieuren, denen sie gezielte Fort- und Weiterbildung ermöglichen. Das zeige, so der Verband, dass es Möglichkeiten gibt, auch ältere arbeitslose Ingenieure in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Hier müsse in Zukunft aber noch mehr in diese Richtung passieren.
Qualifizierte Zuwanderung müsse zwar erleichtert werden, aber nur wenn sich im Inland kein passender Bewerber fände. Den Mangel an Ingenieuren werde man über Zuwanderung nicht lösen können. Der technische Nachwuchs in Deutschland müsse schon im Grundschulalter verstärkt für Technik begeistert werden, besonders die Mädchen. Der Anteil von nur 10% Frauen im Ingenieurberuf in Deutschland sei beschämend. (VDI/ml)