Soeben ist der Mittelstandsreport 2007 des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) erschienen. Dieser Studie zufolge beurteilen 44% der Firmen ihre Geschäftslage derzeit als „gut“, weitere 45% als „befriedigend“ und nur 11% als „schlecht“. Die Mehrwertsteuererhöhung zum Jahreswechsel hinterlässt im Mittelstand zwar stärkere Bremsspuren als bei den Großunternehmen. Dennoch ist die Stimmung im Mittelstand insgesamt gut.
Grund für die gute Stimmung sei die anziehende Binnenkonjunktur, die insbesondere die Geschäftserwartungen der kleinen und mittleren Unternehmen beflügelt hat: Konsumnahe Binnenbranchen seien nun einmal die Domäne des Mittelstandes, interpretiert Dagmar Bollin-Flade, Mittelstandssprecherin des DIHK die Ergebnisse der Umfrage unter mehr als 20.000 mittelständischen Unternehmen. „Der Aufschwung hat jetzt auch den Mittelstand erreicht“, freut sie sich.
Allerdings werde der Fachkräftemangel zunehmend zu einem Sorgenthema. „Die kleinen und mittleren Unternehmen leiden wegen geringerer Finanzkraft und eines niedrigeren Bekanntheitsgrades stärker unter diesem Phänomen als die großen“, berichtet die Mittelstandssprecherin. „Vor diesem Hintergrund tut es mittelständischen Betrieben besonders weh, wenn Schulabgänger nicht mehr ausreichende Fähigkeiten mitbringen.“ Bollin-Flade rät kleinen und mittelständischen Betrieben, ihre Attraktivität als Arbeitgeber durch Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern.
Die Exporterwartungen trüben sich im Mittelstand leicht ein. Den Unternehmen bereitet der zunehmende Außenwert des Euro Sorgen. Bei den Investitionen hat der Mittelstand starken Nachholbedarf. Die Investitionsabsichten erhöhen sich in dieser Größenklasse deutlicher als bei den Großunternehmen.
Der Mittelstand bleibe der Beschäftigungsmotor in Deutschland; die Zeichen stehen auf „Einstellen“, meinen die Autoren der Studie. Der aktuelle Report steht auf der Website des DIHK zum kostenlosen Download bereit. (DIHK/ml)