Neben Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern können ab sofort auch die Kammern der Freien Berufe das mit 11,8 Millionen Euro dotierte Förderprogramm „Passgenaue Vermittlung Auszubildender an ausbildungswillige Unternehmen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie nutzen.
Das Programm fördert Berater in den Kammern, die für Freiberufler und andere kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten und einem Umsatz bis zu 50 Millionen Euro die Sichtung der Bewerbungsunterlagen übernehmen. Die Berater führen Bewerbungsgespräche, auf deren Grundlage sie eine Vorauswahl geeigneter Auszubildender vornehmen, erstellen Bewerberprofile von Auszubildenden und suchen aus ca. 350 Ausbildungsberufen den Passenden heraus.
Das Programm, so Bundesminister Michael Glos zur Förderung, ziele auf den Abbau von zwei wichtigen Hemmnissen, die einem erfolgreichen Ausbildungsverhältnis im Wege stehen: Zum einen könnten sich Freiberufler häufig für die Auswahl ihrer Auszubildenden nicht genug Zeit nehmen. Zum anderen träfen Jugendliche ihre Auswahl meist nur aus den etwa zehn gängigsten Ausbildungsberufen. Im passenden Ausbildungsberuf seien Jugendliche aber motiviert und leistungsfähig.
Die Freien Berufe sind seit 05.03.2007 Partner des „Nationalen Pakts für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs“. Bei Freiberuflern, dem drittgrößten Ausbilder nach Industrie/Handel und Handwerk, wurden zum 31.12.2006 rund 133.000 Auszubildende ausgebildet. 42.105 Ausbildungsverträge wurden zum 30.09.2006 neu abgeschlossen. Rund 23,7% der Ausbildungsverträge wurden allerdings vorzeitig gelöst, davon 60% während der Probezeit. Damit weisen die Freien Berufe die zweithöchste Ausbildungsabbrecherquote nach dem Handwerk auf.
Die Förderrichtlinien stehen für interessierte Unternehmen und Freiberufler im Internet per Download zur Verfügung. (BMWi/ml)