Laut dem Verband deutscher Betriebs- und Werkärzte (VDBW) stellen bei Drucker und Kopierer bei sachgemäßer Handhabung keine Gesundheitsgefahr dar.
Der Verband bezeichnet die Diskussion um die angeblich von Laserdruckern ausgehenden Gesundheitsgefahren als übertrieben. Zu diesem Ergebnis kam ein Forschungsprojekt des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitssicherheit in Zusammenarbeit mit dem Institut für Hygiene und Arbeitsmedizin am Universitätsklinikum Essen.
Dabei wurden je drei gängige Farbdrucker- und Kopierer der Marken Canon, Minolta, Ricoh und Xerox in einer wissenschaftlichen Versuchsanordnung auf ihre Gesundheitsgefährdung hin untersucht. In einer luftdicht abgeschlossenen Kammer wurden die Staub- und Gasemissionen gemessen. Resultat: Von keinem der Geräte ging eine Gefahr für den Benutzer aus. „Die in den Medien zitierten Studien zum Nachweis von Gesundheitsgefahren entbehren einer arbeitsmedizinischen Grundlage und basieren auf Einzelfallmessungen. Allerdings ist der sachgemäße Umgang mit den Arbeitsgeräten die Grundlage für einen gefahrlosen Büroalltag,“ sagt Dr. Peter Egler, Facharzt für Arbeitsmedizin und Präsidiumsmitglied im Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW).
Dr. Egler weiter: „Wir erhalten zurzeit gehäuft Anfragen von um ihre Gesundheit besorgten Büroangestellten. Einige klagen auch über eine gesundheitliche Beeinträchtigung unter anderem im Bereich der Atemwege und Lungen sowie Augenreizungen.“ Diese Krankheitsbilder stehen nicht nachweislich in Zusammenhang mit Laserdruckern- oder Kopierern. Eine durch den Betriebsarzt durchgeführte Messung der individuellen Umweltbelastung am Arbeitsplatz kann in diesen Fällen zur Klärung des Krankheitsauslösers führen.
Der Verband empfiehlt: Tonerkartuschen müssen immer komplett ausgewechselt werden. Wenn Tonerpulver verschüttet wurde, sollte es umgehend mit einem feuchten Tuch aufgenommen werden. Die Kartuschen dürfen nicht gewaltsam geöffnet werden und sollten für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden. Grundsätzlich gilt: Die Hinweise der Hersteller in den Produktunterlagen bezüglich der Aufstellung und Wartung der Geräte und des Umgangs mit Toner sind zu beachten.
Unsere Meinung: Die Messungen sind an sich hochspannend – wenn es sich um aktuelle Geräte handelt. Wie und unter welchen Bedingungen die Messergebnisse durchgeführt wurden, lässt sich der Pressemitteilung nicht entnehmen. Das Erfassen von Ultrafeinstäuben ist derzeit eine echte Herrausforderung, die derzeit nur wenige Labore abbilden können. Da diese Ultrafeinstäube derzeit besonders bei Toxikologen als gesundheitsschädlich im Verdacht stehen, ist die Messmethodik zur Beurteilung der Schädlichkeit von Tonerstäuben entscheidend.
Die Schlussfolgerung des Verbands über den Zusammenhang zwischen Emissionsrate und Auswirkung auf den menschlichen Körper dürfte jedenfalls unter Medizinern umstritten sein. Wir werden nachhaken, welche Informationen/Studien zu dieser Schlussfolgerung führten.