Top-Manager der Chemieindustrie schätzen international die Wachstumsperspektiven der Branche verhalten optimistisch ein: Nur 44% der Vorstandsvorsitzenden aus dem Chemiesektor sind fest davon überzeugt, dass der Umsatz ihres Unternehmens in den kommenden zwölf Monaten steigen wird. Dies geht zumindest aus einer weltweiten Umfrage unter rund 40 Vorstandsvorsitzenden von Chemieunternehmen hervor, die von der Wirtschaftprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) durchgeführt wurde.
Die Umfrage ist Teil der Studie „Global CEO Survey“, die alljährlich von PwC erarbeitet wird. „Der eher verhaltene Optimismus in der Chemiebranche ist vor allem auf den harten Preiskampf, die steigenden Energiekosten sowie die Sorge vor einer zunehmenden Überregulierung zurück zu führen“, erläutert Dr. Volker Fitzner, PwC-Verantwortlicher für den Bereich Chemie in Deutschland die Zahlen. So nennen fast 90% der Vorstandsvorsitzenden aus dem Sektor als größte Herausforderung den Wettbewerb mit Produzenten aus Niedriglohnländern, während im Durchschnitt aller Branchen nur 66% der Befragten dieser Ansicht sind. Fast gleichauf liegt die Sorge vor steigenden Energiekosten, die 86% der Befragten aus der Chemiebranche (branchenübergreifend 62%) umtreibt.
Die zunehmende Regulierung der Chemiebranche werten vier von fünf Befragten als große Herausforderung. Das betrifft insbesondere die EU-Richtlinie REACh (Regulation, Evaluation and Authorisation of Chemicals), die seit 1. Juni 2007 für alle Unternehmen mit Sitz in der EU gilt. Für bestimmte, gefährliche Chemikalien muss jeder Hersteller im Detail angeben, wie sie sicher verkauft, transportiert und eingesetzt werden können. „Grundsätzlich umfasst REACh nicht nur die internen, sondern auch die externen Lieferbeziehungen und kann so die Gewichte in der Wertschöpfungskette verschieben. Dies hat auch Konsequenzen für die Rentabilität von Unternehmen, die an sich nicht zur chemischen Industrie zählen“, betont Dr. Volker Fitzner.
Die komplette Studie „10th Annual Global CEO Survey“ steht per Download kostenfrei online zur Verfügung und präsentiert eine Fülle weiterer Ergebnisse. (PwC/ml)