Vor einem Verlust an Innovationsfähigkeit insbesondere im Mittelstand warnt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) angesichts der Ergebnisse seines ersten Innovationsreports. Noch seien die mittelständischen Unternehmen in Deutschland mit kundenorientierten Innovationen erfolgreich. Durch einen Mangel an Forschern drohe dieser Vorteil allerdings schon bald verloren zu gehen, mahnt der DIHK. Hinderlich seien auch die fehlende Transparenz sowie Zugangshürden bei Förderprogrammen für Forschung und Entwicklung (FuE).
Die Studie lässt unter anderem befürchten, dass das in der Lissabon-Strategie vereinbarte 3%-Ziel in Deutschland an Forschermangel in der Wirtschaft scheitern könnte. Die DIHK-Experten gehen wie die Bundesregierung davon aus, dass die Erreichung des Lissabon-Ziels 90.000 Forscher zusätzlich erfordert – davon allein rund 50.000 in der Wirtschaft. Nach jetzigem Stand sei aber zu erwarten, dass bis zum Jahr 2010 insgesamt 30.000 dieser Forscherstellen nicht mit qualifizierten Kräften besetzt werden könnten. Besonders schwer werde es deshalb für den Mittelstand, die Ziele zu erreichen.
Als geeignete Maßnahmen zur Milderung des Forschermangels empfiehlt der DIHK unter anderem die Öffnung des Arbeitsmarktes für hochqualifizierte ausländische Fachkräfte, die Verbesserung der Situation für Studierende an Hochschulen sowie eine Verbesserung der Vergabepraxis bei FuE-Förderprogrammen auf nationaler und europäischer Ebene. Nötig sei auch mehr Transparenz der Programmstrukturen, (beispielsweise durch Bündelung), verständlichere Bezeichnungen oder die Veröffentlichung auf einem gemeinsamen Internetportal. Analog solle die EU-Kommission weitere Verbesserungen umsetzen – wie im 7. Forschungsrahmenprogramm derzeit angestoßen.
Der DIHK-Innovationsbericht 2007 basiert auf mehr als 10.000 Beratungsgesprächen der Innovations- und Technologieberater der Industrie- und Handelskammern und steht im Internet per Download zur Verfügung. (DIHK/ml)