Die deutsche Wirtschaft wächst auch im zweiten Halbjahr weiter: Der NTC/BME Einkaufmanager-Index (EMI) notierte zum 23. Mal in Folge über der neutralen Wachstumsschwelle von 50. Im Juli sank der Index zwar leicht um 0,5 auf 56,8 Punkte, lag damit aber exakt auf dem Durchschnittswert der fast zweijährigen Wachstumsperiode.
Die durchschnittlichen Einkaufspreise legten im Juli stärker zu als in den vorausgegangenen sechs Monaten. Preistreibend wirkte sich die Verteuerung von Öl, Stahl sowie aus China importierten Vormaterialien aus. Die Unternehmen erhöhten im Gegenzug ihre Verkaufspreise und gaben die Mehrkosten direkt an die Kunden weiter.
Auch im Juli wurden deutsche Industrieprodukte im In- und Ausland stark nachgefragt. Der Index „Exportaufträge“ bewegte sich auf einem Fünf-Monats-Hoch (57,3). Insbesondere die Aufträge aus China und den USA zogen an. Die positive Entwicklung der Binnenkonjunktur trug ebenfalls zum guten Neugeschäft bei. Hersteller von Vorleistungs- und Investitionsgütern verzeichneten die meisten Neubestellungen.
Die Firmen weiteten aufgrund hoher Zuwächse bei Auftragseingang und Produktion ihre Einkaufsmengen zum 22. Mal in Folge aus. Kapazitätsengpässe bei den Lieferanten führten erneut zu einer Verlängerung der durchschnittlichen Lieferzeiten.
Der „NTC/BME Einkaufsmanager-Index“ (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Er orientiert sich am Vorbild des US-Purchasing Manager´s Index (PMI) und erscheint seit 1996 im Auftrag des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (ots/ml)