Das ifo-Geschäftsklima für die gewerbliche Wirtschaft hat sich im August erneut leicht abgekühlt. Der Klimaindex sank von 106,4 Punkten für Juli auf 105,8 für August. Die gegenwärtige Situation wird sogar geringfügig positiver beurteilt als im Juli. Die Erwartungen sind aber weniger optimistisch und sanken von 101,7 Punkten auf 100,4 Punkte. Daran dürften die Turbulenzen auf den Finanzmärkten einen Anteil haben. Dennoch gilt: Beide Komponenten liegen deutlich über dem langjährigen Durchschnitt und lassen auf eine weiterhin robuste konjunkturelle Entwicklung schließen.
Ähnliches gilt für das Verarbeitende Gewerbe. Dessen Geschäftsklima hat sich im August ebenfalls etwas verschlechtert. Während die Befragungsteilnehmer ihre aktuelle Situation allerdings ebenso positiv bewerten wie im Vormonat, schätzen sie die Aussichten für das kommende halbe Jahr nicht mehr ganz so zuversichtlich ein. Auch hinsichtlich des Exportgeschäfts hat der Optimismus trotz der Euroabwertung nachgelassen. Die Beschäftigtenzahl wird nach den Plänen der Firmen weiter steigen, allerdings in etwas geringerem Umfang als in den letzten Monaten geplant.
Im Bauhauptgewerbe hat sich nach der Unterbrechung im Vormonat die seit Jahresanfang zu beobachtende tendenzielle Verschlechterung des Geschäftsklimas wieder fortgesetzt. An der Beurteilung der aktuellen Situation hat sich nichts Wesentliches verändert, die Aussichten für das kommende halbe Jahr werden allerdings erneut etwas zurückhaltender eingeschätzt.
Das Geschäftsklima im Großhandel hat sich stabilisiert. Zwar beurteilen die Unternehmen ihre derzeitige Situation geringfügig weniger günstig als im Juli, in Bezug auf die Perspektiven äußern sie sich jedoch wieder etwas zuversichtlicher. Im Einzelhandel ist der Klimaindikator leicht gestiegen. Zurückzuführen ist dies auf die günstigere Bewertung der momentanen Geschäftslage, während in den Erwartungen die Skepsis leicht zugenommen hat.
Der Indikator für das Geschäftsklima im Dienstleistungsgewerbe Deutschlands hat im August leicht nachgegeben. Ihre aktuelle Situation stufen die Unternehmen unverändert günstig ein, die Perspektiven sehen sie aber erneut etwas weniger optimistisch. Beide Komponenten des Geschäftsklimas befinden sich auch im Dienstleistungsgewerbe nach wie vor deutlich im positiven Bereich und deuten auf eine Fortsetzung des Aufschwungs hin. Die Pläne der Firmen kündigen auch einen weiteren Personalaufbau an. (ifo/ml)