Das ifo-Wirtschaftsklima im Euroraum hat sich im dritten Quartal 2007 erneut verbessert. Das gilt sowohl für die Einschätzung der wirtschaftlichen Situation, die auf einem sechsjährigen Hoch liegt, als auch für die konjunkturellen Erwartungen. Die neuen Umfrageergebnisse sprechen für einen anhaltenden Konjunkturaufschwung im zweiten Halbjahr 2007. So zumindest lautet das Fazit aus den Vorab-Ergebnissen des Ifo World Economic Survey (WES).
Besonders günstig wird die aktuelle Wirtschaftslage in den Niederlanden, Finnland, Irland und Luxemburg bewertet. Auch in Deutschland und Österreich beurteilen WES-Experten die wirtschaftliche Lage als ausgesprochen positiv. Innerhalb des Euroraums wird einzig in Portugal die aktuelle wirtschaftliche Situation erneut als schlecht eingestuft. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate sind in fast allen Euroländern positiv. Nur in Irland und Spanien rechnen die befragten Experten erneut mit einer konjunkturellen Verlangsamung im zweiten Halbjahr 2007.
Die Inflationserwartungen für 2007 liegen mit 2,1% zwar etwas niedriger als im gesamten Jahr 2006 (2,2%), jedoch immer noch über der Zielmarke der Europäischen Zentralbank. Die WES-Experten rechnen weiterhin mit steigenden Leitzinsen in den kommenden sechs Monaten; auch die Kapitalmarktzinsen werden ihrer Meinung nach etwas anziehen. Im Vergleich zum Euro wird der US-Dollar fundamental als unterbewertet eingeschätzt; trotzdem rechnet die Mehrheit der WES-Experten mit einer Abschwächung des US-Dollars in den kommenden sechs Monaten. Noch stärker als der US-Dollar wird der japanische Yen als unterbewertet bezeichnet, während das britische Pfund gegenüber dem Euro weiterhin als überbewertet gilt.
Die ifo-Expertenumfrage zur Weltkonjunktur erfasst wirtschaftliche Trends durch die Befragung von volkswirtschaftlichen Experten aus multinationalen Unternehmen und international agierenden Institutionen. (ifo/ml)