Ein bedeutender Grundpfeiler erfolgreicher Unternehmensführung ist die strategische Planung. Aber wie stabil ist dieser Grundpfeiler im Mittelstand verankert? Dieser Frage ging die „Mittelstandstudie zur Strategischen Kompetenz von Unternehmen“ nach, die von der Technischen Universität Clausthal in Kooperation mit der Haufe Akademie durchgeführt wurde. Quintessenz der Studie: Unternehmensstrategien haben in den Augen des deutschen Mittelstands zwar eine hohe Relevanz für den Unternehmenserfolg, existieren aber oft nur in den Köpfen der Unternehmensleitung.
So leistet für knapp 60% der 228 an der Studie Teilnehmenden eine langfristige Planung einen großen bis sehr großen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Dennoch haben lediglich 39% der Befragten ihre Wettbewerbsstrategie schriftlich fixiert und nur 32% verfügen über eine Funktionsstrategie, d.h. eine aus der Gesamtstrategie abgeleitete Planung für die einzelnen Abteilungen. Während die Strategien allen Mitarbeitern bekannt sein sollten, werden sie im deutschen Mittelstand nur selten und unvollständig in alle Ebenen des Unternehmens getragen. Dies bedeutet, dass sich Handlungen im Unternehmen nur bedingt auf die angestrebte strategische Position ausrichten.
Die Ergebnisse der Studie weisen auf weitere Defizite der Strategischen Kompetenzen von mittelständischen Unternehmen hin: Bei mehr als einem Viertel der Unternehmen ist die vorhandene Strategie schlicht unvollständig. Auch der Ablauf des Strategieprozesses ist bei den meisten Unternehmen verbesserungsfähig. So belegt die Studie, dass strategische Planungshorizonte tendenziell zu kurz gewählt und Kontrollen wiederum in zu großen Abständen durchgeführt werden. Das bedeutet: Der deutsche Mittelstand muss seine Hausaufgaben machen, will er Chancen und Risiken im wirtschaftlichen Umfeld rechtzeitig erkennen und entsprechend handeln können.
Die Studie steht als kostenfreier Download im Internet bereit. (Haufe Akademie/ml)