Chemikalien aus deutscher Produktion sind zurzeit weltweit so gefragt wie nie zuvor. Das geht aus dem aktuellen Bericht des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) zur wirtschaftlichen Lage der Branche hervor. Der Aufwärtstrend der chemischen Industrie in Deutschland setzte sich auch im zweiten Quartal dieses Jahres fort: Die Branche weitete ihre Produktion gegenüber dem Vorquartal aus und erzielte einen Rekordumsatz.
Der Verband geht davon aus, dass auch im zweiten Halbjahr eine stabile Aufwärtsentwicklung stattfindet. Er erwartet für das Gesamtjahr 2007 ein Wachstum der Produktion von rund 4%. Der Branchenumsatz könnten um 7,5% zulegen.
Im Vergleich zu den Monaten Januar bis März stieg die Chemieproduktion im zweiten Quartal dieses Jahres um 1%. Sie lag damit um 6,2% über dem Wert des Vorjahresquartals. Vor allem die Hersteller von Pharmazeutika dehnten ihre Produktion stark aus, betonte der VCI. Mit knapp 87% waren die Produktionskapazitäten in der chemischen Industrie weiterhin sehr gut ausgelastet.
Im zweiten Quartal 2007 waren chemische Erzeugnisse im Durchschnitt 0,6% teurer als in den ersten drei Monaten. Im Jahresvergleich stieg das Preisniveau um 2,2%. Hauptgrund für diese Entwicklung waren laut VCI die im zweiten Quartal erneut deutlich anziehenden Rohölpreise. Auch im dritten Quartal rechnet der Chemieverband nicht mit einer Entspannung.
Die deutsche Chemieindustrie erwirtschaftete im zweiten Quartal 42,2 Milliarden Euro – ein neuer Höchstwert für den Umsatz in der Dreimonatsbilanz. Damit wurde das gute Vorquartal saisonbereinigt um 0,7% übertroffen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielten die Chemieunternehmen einen Umsatzzuwachs von 9,4%. Dieses Plus wurde dabei gleichermaßen von stärkeren Verkäufen im In- und Ausland getragen.
Das Wachstum der deutschen Chemieindustrie ist auch auf dem Arbeitsmarkt angekommen. Von April bis Juni 2007 beschäftigten die deutschen Chemieunternehmen rund 436.000 Mitarbeiter. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2006 stieg die Zahl der Chemiebeschäftigten um 0,6%. (ots/ml)