Immer wieder beklagen Ausbildungsbetriebe die defizitäre Allgemeinbildung ihrer Auszubildenden. Aber Abhilfe ist in Sicht: Tägliches Zeitunglesen bildet und macht fit für den Berufsalltag. Das zeigt eine Studie der Universitäten Koblenz-Landau und Kaiserslautern. Wissenschaftler haben den Wissenszuwachs bei Auszubildenden durch das tägliche Studieren der Zeitung untersucht.
Berufsanfänger der Wasgau AG spielten Versuchskaninchen: Die Landauer Kommunikationsexpertinnen Dr. Michaela Maier und Diplom-Psychologin Ines Vogel sowie der Kaiserslauterer Dr. Jürgen Maier führten im Oktober 2006 an 78 Auszubildenden eine so genannte Nullmessung zur Allgemeinbildung der Berufsanfänger durch. Diese erreichten durchschnittlich 37 von 100 möglichen Punkten. Eine Kontrollgruppe aus 32 Schülerinnen und Schülern der Berufsbildenden Schule Pirmasens, erlangten bei einer Befragung im November 2006 im Durchschnitt 55 Punkte. Das war der Ausgangspunktestand des Experiments.
Im Verlauf des Projektes folgten regelmäßige Wissensabfragen im Zwei-Wochen-Rhythmus. Bereits bei der zweiten Messung des Allgemeinwissens konnte die Zeitung lesende Experimentalgruppe der Wasgau-Azubis ihren anfänglichen Wissensrückstand aufholen und erzielte 66 Punkte im Schnitt, die Kontrollgruppe zeigte mit durchschnittlichen 59 Punkten keine Verbesserung. Der Wissenszuwachs hatte sich dank Zeitungslektüre in nur wenigen Monaten unabhängig von der Schulbildung der Auszubildenden verdoppelt. Während die Ergebnisse der Kontrollgruppe während des Untersuchungszeitraumes fast unverändert blieben, legte die Experimentalgruppe deutlich zu und überflügelte die Kontrollgruppe in allen Wissensbereichen – mit Ausnahme des Wissensgebietes Sport.
Fazit der Studie: Tägliches Zeitung lesen bildet und macht fit für den Berufsalltag. (idw/ml)