Die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung für Deutschland sind im September um 11,2 Punkte gesunken und betragen nun -18,1 Punkte (August: -6,9 Punkte). Damit liegen sie deutlich unter ihrem historischen Mittelwert von 32,4 Punkten. Der Rückgang zeigt, dass die Experten ein Übergreifen der Krise des US-Hypothekenmarkts (Subprime-Krise) auf die deutsche Konjunktur nicht mehr ausschließen.
Insbesondere die Erwartung eines Wachstumseinbruchs in den USA dürfte die Exportaussichten deutscher Unternehmen mindern. Zudem betrachten die Marktauguren den Abwertungstrend des US-Dollars gegenüber dem Euro mit Sorge. Innerhalb der deutschen Branchen werden sich den Experten zufolge die Sektoren der Banken, Versicherungen und des Baugewerbes schwächer als bisher entwickeln, den Konsum stufen sie hingegen weitgehend als robust ein.
Nicht nur die Konjunkturerwartung, sondern auch die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage verschlechtert sich im September. Der entsprechende Indikator sinkt um 5,8 Punkte auf 74,4 Punkte.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone vermindern sich im September ebenfalls. Der Euro-Indikator sinkt um 14,2 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei -20,3 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum nimmt im September um 7,5 Punkte ab und steht nun bei 65,6 Punkten.
Zur Grafik: Der Indikator Konjunkturerwartungen gibt die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung auf Sicht von sechs Monaten in Deutschland wieder. Die horizontale Linie kennzeichnet den historischen Mittelwert der ZEW-Konjunkturerwartungen. (ZEW/ml)