Alle Jahre wieder – „Computerbild“ nimmt sich aktuelle Farblaser-Drucker zur Brust und schaut den Drucker tief in die Kartusche.
Eine chemische Analyse ergab, dass im Druckpulver von vier der insgesamt sechs untersuchte Farb-Laserdrucker überhöhte Konzentrationen flüchtiger organischer Verbindungen. So wurden in zwei Tonern demnach Konzentrationen der Chemikalie Styrol festgestellt, die um 50 Prozent über dem Grenzwert lagen.
Zudem fand die Landesgewerbeanstalt (LGA) in Nürnberg der Zeitschrift zufolge in drei Tonern giftige zinnorganische Verbindungen. Nachgewiesen wurde laut „Computerbild“ etwa zu viel Dibutylzinn (DBT), das zu Haut und Augenreizungen führen könne. Neben dem Toner überprüften die Experten auch Emissionen der Geräte beim Drucken. Im Test gab demnach einer der Laserdrucker zu viel Benzol in die Raumluft ab. Benzol gilt als krebserregend.
Zudem weißt die „Computer Bild“ darauf hin, dass Toner beim Drucken oder beim Wechsel der Kartuschen in die Raumluft gelangen. Daher sollten die Räume gut belüftet und Hautkontakt mit dem Toner vermieden werden, riet die Zeitschrift Drucker-Benutzern.
Eine Feinstaub-Emissionsprüfung wurde, soweit man es dem Artikel entnehmen kann, nicht durchgeführt.
Positiv: Die Computer Bild spart sich Panikmacherei und verweist auf die Inhaltsstoffe. Negativ: Die Interpretation der Messergebnisse ist, sicherlich auch aus Platzgründen, unzureichend knapp und lässt viele Fragen offen.
Auffallend beim Test war:
- Im gelben Toner des Konica Minolta Magicolor 2500W/2530DL fand die LGA Azofarbstoffe – 9,4 mg/Kg. (30 mg/Kg sind laut „LGA schadstoffgerprüft Siegel“ maximal erlaubt)
- Im Toner des Lexmark C500n fanden die Tester 610 mg/kg Zinnorganische Verbindungen (laut „LGA schadstoffgerprüft Siegel“ sind 5mg maximal erlaubt)
- Bei Canon, HP, Konica und Lexmark wurde mehr TVOC gefunden als vom LGA-Siegel erlaubt.
- Nur der Samsung CLP 300 unterschritt sämtliche Grenzwerte – dieser ist übrigens auch der einzige Testkandidat, der einen Blauen Engel vorweisen kann.
- Ob solche Messungen darüber Auskunft geben, wie gesundheitsbeinträchtigend Drucker sind – darüber lässt sich natürlich wieder vortrefflich streiten.
- Randbemerkung: Dubioserweise bewertet die Computer Bild den Textdruck des Samsung CLP-300 mit Bestnote (1,5) – obwohl im Test selbst nachweislich per Druckprobe sich jeder Leser selbst überzeugen kann, dass massive Probleme beim Textdruck des Samsungs sichtbar sind (starker Tonernebel). Dies, und einige weitere zweifelhafte Details, wirft leider ein schlechtes Licht auf die Gesamtberwertung der Drucker.