Risiken bei der Erbschaftsteuer erschweren jede fünfte Unternehmensnachfolge. Das geht aus dem ersten Nachfolgereport des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervor. Die Studie basiert auf einer Auswertung von rund 12.000 Beratungsgesprächen der Industrie- und Handelskammern (IHKs) im vergangenen Jahr. Demnach berichteten 19% der Senior-Unternehmer und 22% der potenziellen Nachfolger, dass die nicht abzusehende Erbschaftsteuerbelastung einer Weiterführung des Betriebes innerhalb der Familie im Wege stehe.
Hintergrund: Viele Vermögenswerte wie etwa Immobilien stehen zwar wertmäßig in den Büchern; ihnen stehen jedoch keine entsprechenden liquiden Mittel im Unternehmen gegenüber. Auch die Erben verfügen meist nicht über ausreichendes Barvermögen zur Zahlung der Erbschaftsteuer. DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun: „Die Folge ist oftmals der Verkauf oder gar die Schließung des Unternehmens. Das macht den erheblichen politischen Handlungsbedarf bei der Erbschaftsteuer deutlich.“
Neben der Unsicherheit bei der Erbschaftsteuer gibt es eine Reihe weiterer Gründe, die eine Unternehmensnachfolge erschweren. Ein Drittel aller Unternehmer berichteten, dass sie keinen geeigneten Nachfolger fänden. Zudem sind sich nach IHK-Erfahrungen viele Senior-Unternehmer nicht der großen Herausforderungen einer Unternehmensübertragung bewusst. 50% unterschätzen den Zeitbedarf. Eine erfolgreiche Betriebsübertragung dauert mindestens drei Jahre. 36% der Senior-Unternehmer können ihr Lebenswerk nur schwer loslassen. Bei 30% ist die Altersvorsorge zum Großteil im Unternehmen gebunden – es besteht außerhalb der Firma keine ausreichende Zusatzvorsorge.
Die Untersuchung steht im Internet per Download kostenlos zur Verfügung. (DIHK/ml)