Die Experten der wichtigsten Wirtschaftsinstitute sind sich in ihrem Gemeinschaftsgutachten einig: Zwar hält der Aufschwung weiterhin an, aber mit geringeren Steigerungsraten. Gründe für die Abflachung sind die durch die Immobilienkrise in den USA ausgelöste Neueinschätzung von Kreditrisiken, die höhere Mehrwertsteuer, der starke Euro und eine abflachende Weltkonjunktur.
Für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des laufenden Jahres prognostiziert die Expertengruppe eine nach oben korrigierte Steigerung von 2,6%. Im Gegenzug wurde die Wachstumsprognose für das BIP im Jahr 2008 auf 2,2% verringert. Vorsorglich weisen die Experten darauf hin, dass vor diesem Hintergrund bereits heuer ein ausgeglichener Staatshaushalt möglich wäre.
Auch für den Arbeitsmarkt sind die Prognosen nach wie vor günstig. Die Expertengruppe erwartet ein Sinken der durchschnittlichen Arbeitslosenzahl im Jahr 2007 auf 3,78 Millionen und im Jahr 2008 auf 3,45 Millionen Arbeitslose. Außerdem wird ein schnellerer Lohnanstieg als in den letzten Jahren erwartet. Die Experten warnen in ihrem Gutachten aber eindringlich vor einem Abweichen vom Reformkurs und einer Rücknahme der Hartz-Reformen. Dies würde die positive Entwicklung gefährden.
Allerdings gelte auch: Selbst wenn mehrere negative Optionen der wirtschaftlichen Entwicklung gleichzeitig eintreten sollten, sei noch nicht mit einem Konjunkturabschwung zu rechnen.
Laut Prognose werden die neuen Bundesländer auch in nächster Zukunft stärker wachsen (BIP: +3,0%) als die alten im Westen (BIP: +2,6%).
Mit diesem Gemeinschaftsgutachten bestätigen die Institute weitgehend ihre schon in eigenen Prognosen angeführten Erwartungen. An dem aktuellen Gutachten beteilgten sich
- das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung in München,
- das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel,
- das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen,
- sowie ein Dreier-Konsortium aus:
Die Eckdaten der Gemeinschaftsprognose sowie eine Zusammenfassung des Gutachtens liegen im Internet vor. (ml)