Ob Bekleidung, Schuhe, Spielzeug oder elektronische Artikel aller Art – immer mehr Produkte auf dem deutschen Markt stammen aus China. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, kamen im Jahr 2006 nach vorläufigen Angaben bereits 6,7% der deutschen Wareneinfuhren mit einem Wert von 48,8 Milliarden Euro aus dem Reich der Mitte. China ist damit nach Frankreich und den Niederlanden und noch vor den USA heute schon der drittwichtigste Importeur für Deutschland.
1996 bestritten chinesische Waren noch lediglich 2,6% der deutschen Einfuhren (im Wert von 9,2 Milliarden Euro). Zwar setzten sich auch im Jahr 2006 die deutschen Einfuhren aus China weitgehend aus den gleichen Warengruppen zusammen, wie 1996. Allerdings haben sich die Schwerpunkte stark in Richtung technologisch hochwertiger Produkte verschoben.
Mit gut 21% dominierten 2006 die deutschen Einfuhren aus China elektronische Artikel aus der Nachrichten-, Radio- und TV-Technik sowie elektronische Bauelemente im Wert von 10,4 Milliarden Euro. Das entspricht einer wertmäßigen Zunahme um das 3,4-fache gegenüber dem Jahr 2000. Chinesische Produkte machen inzwischen 23% der deutschen Einfuhren in diesem Warensegment aus (1996: rund 4%). Bei Mobiltelefonen stammen sogar rund 46% der Einfuhren aus China.
An zweiter Stelle der Einfuhrwarengruppen aus China stehen Datenverarbeitungsgeräte und -einrichtungen sowie Büromaschinen (in erster Linie Computer und Zubehör), deren Lieferungen 2006 auf 9,8 Milliarden Euro anstiegen und damit gegenüber 1996 den mehr als fünffachen Warenwert erreichten. 1996 noch bei etwas mehr als 3%, belief sich der Anteil der deutschen Einfuhren chinesischer Herkunft in dieser Produktgruppe im Jahr 2006 bereits auf rund 31%.
Traditionelle Waren aus China wie Bekleidung, Schuhe oder Spielwaren führen heute zwar nicht mehr die Rangliste an, aber auch sie wurden im Zeitraum von 2000 bis 2006 verstärkt importiert. Bei Bekleidung verdoppelten sich die Einfuhrwerte 2006 auf 4,5 Milliarden Euro, bei Leder und Lederwaren einschließlich Schuhe auf 1,9 Milliarden Euro. Bei Möbel, Schmuck, Musikinstrumente, Sportgeräte und Spielwaren stieg das Einfuhrvolumen im Schnitt über alle Warengruppen immerhin um 89% (3,9 Milliarden Euro). Parallel dazu erhöhten sich die Anteile chinesischer Waren an den Einfuhren bei Bekleidung auf 26% (2000: 12%) und bei Leder und Lederwaren auf 29%(2000: 15%). Bei Spielwaren liegt der Marktanteil chinesischer Erzeugnisse an den deutschen Einfuhren inzwischen sogar bei fast 60% gegenüber 40% im Jahr 2000.
Auf vergleichsweise niedrigem Niveau bewegen sich noch die Einfuhren von Kraftfahrzeugen und -teilen aus China. Im Jahr 2006 lagen sie bei 372,1 Millionen Euro oder 0,8% der deutschen Einfuhren aus China (2000: 80,9 Millionen Euro). (Statistisches Bundesamt/ml)