Einerseits als Lösung für die Probleme des 21. Jahrhunderts gefeiert, andererseits als Problem für Umwelt und Gesundheit gefürchtet, befinden sich Nanopartikel in einer kontroversen Diskussion. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat deshalb in Zusammenarbeit mit dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) den „Leitfaden für Tätigkeiten mit Nanomaterialien am Arbeitsplatz“ erarbeitet. Der Leitfaden steht im Internet per Download kostenlos zur Verfügung.
Entstanden ist der Leitfaden aus einer Umfrage der BAuA und der VCI im Frühjahr 2006. Ziel der Umfrage war es, eine Übersicht zu den angewandten Verfahrensweisen der chemischen Industrie im Arbeitsschutz bei Tätigkeiten mit Nanomaterialien zu erlangen. Die Auswertung der Fragebogenaktion erfolgte durch die BAuA, der Leitfaden für Tätigkeiten mit Nanomaterialien wurde hauptsächlich vom VCI erstellt. In beiden Fällen sind während der Entwicklungsphasen mehrere Expertengespräche geführt worden.
Der Leitfaden soll eine Orientierung über Maßnahmen bei der Herstellung und Verwendung von Nanomaterialien am Arbeitsplatz geben. Die Empfehlungen geben den aktuellen Erkenntnisstand von Wissenschaft und Technik wieder.
Dazu definiert der Leitfaden den Begriff Nanomaterialien und zeigt Herstellungsverfahren auf und informiert über allgemeine Regelungen des Arbeitsschutzes. Anschließend gibt er Empfehlungen zum Schutz der Beschäftigten beim Umgang mit Nanomaterialien und zeigt den Stand und die Entwicklung der Messtechnik bei Nanopartikeln auf. Im Anhang befindet sich eine Checkliste zur Gefährdungsbeurteilung von Nanomaterialien. (idw/ml)