Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums die Studie „Wertschöpfungsverluste durch nicht besetzbare Stellen beruflich Hochqualifizierter in Deutschland“ durchgeführt. Die Ergebnisse der am Montag vorgestellten Studie deuten darauf hin, dass in Deutschland ein Mangel an technischen Qualifikationen herrscht. (BMWi/ml)
Im Einzelnen ergeben sich aus der Studie folgende Schlüsse:
- Im Bereich der Hochqualifizierten gibt es einen gravierenden Fachkräftemangel bei den akademischen MINT-Qualifikationen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) sowie bei Technikern, aber keinen generellen Mangel an Hochqualifizierten. Damit erhärtet sich aber der Befund, dass es sich bei dem Fachkräftemangel im Bereich technischer Qualifikationen um ein strukturelles Problem handelt, das mit zunehmender demografischer Verschiebung an Schärfe zunimmt. Die Engpässe konzentrieren sich auf die Branchen, die für die technologische Leistungsfähigkeit Deutschlands am wichtigsten sind (unternehmensnahe Dienstleistungen, Maschinenbau, Metall und Elektroindustrie, Fahrzeugbau).
- Die Zahl der definitiv nicht besetzbaren Stellen von über 165.000 sowie jene der nur verzögert besetzbaren Stellen von knapp 65.000 unterstreicht, dass eine kurzfristige Schließung dieser Kräftelücke aus dem bestehenden Potenzial nicht realistisch ist.
- Der aus den definitiv oder vorübergehend nicht besetzbaren Stellen resultierende Wertschöpfungsverlust von rund 18,5 Milliarden Euro – das entspricht 0,8% des Bruttoinlandsprodukts – ist inzwischen auch gesamtwirtschaftlich relevant und beginnt sich bremsend auf das weitere Wachstum auszuwirken.
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