Deutschlands Wirtschaft ist auf Spitzenleistungen in den Naturwissenschaften angewiesen. Wissen ist einer der wenigen Rohstoffe, mit denen unser Land wuchern kann. Umso erfreulicher ist die Verleihung des diesjährigen Nobelpreises für Physik an den Jülicher Forscher Peter Grünberg und seinen französischen Kollegen Albert Fert von der Universität Paris. Wir gratulieren!
Die Festkörperphysiker Grünberg und Fert wurden für ihre zeitgleichen, jedoch voneinander unabhängigen Arbeiten rund um den Riesenmagnetowiderstand geehrt, der in den 90er-Jahren den Durchbruch zu Giga-Byte-Festplatten ermöglichte. Ihre Forschung legte den Grundstein für den Forschungsbereich Spintronik, der den quantenmechanischen Spin der Elektronen für die Mikro- und Nanoelektronik nutzbar macht. Dank dieser Grundlagenforschung gelang es, leistungsfähige Lese-Schreib-Köpfe für Festplatten zu entwickeln.
Bereits 1997 kam der erste GMR-Lesekopf für Computerfestplatten auf den Markt. Der GMR-Effekt bescherte dem Forschungszentrum Jülich als Patentinhaber Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe. Peter Grünberg erhielt dafür bereits 1998 den Zukunftspreis des Bundespräsidenten und 2006 den Erfinderpreis der Europäischen Kommission. (idw/ml)