Das Hoppenstedt-Nachschlagewerk „Verbände, Behörden, Organisationen der Wirtschaft“ zeigt, wo die Macht der Bürokraten und Verbandsfürsten am größten ist: 989 Hauptverbände und Spitzenorganisationen der deutschen Wirtschaft und 33 Bundesbehörden haben ihren Sitz in Berlin. Nimmt man noch die Stadt Potsdam mit immerhin 52 Einträgen dazu, dann haben sich mehr als eintausend einflussreiche Verbände und Institutionen im Großraum der deutschen Hauptstadt versammelt. 17 Jahre nach der Wiedervereinigung hat Berlin damit die Rolle einer Schaltzentrale der Republik übernommen.
Ein Blick auf die größten Städte Deutschlands zeigt die regionale Verteilung der Bürokratenmacht: Während Bonn mit 524 Einträgen weiterhin auf Platz zwei rangiert, verteilen sich die meisten anderen Organisationen auf ein kompaktes Mittelfeld der wirtschaftsstarken Städte Frankfurt/M. (417), Hamburg (349), München (346), Köln (317) und Düsseldorf (261). Deutlich weniger attraktiv sind die Ruhrgebietsstädte Dortmund (94) und Essen (85) sowie Bremen (85).
Enttäuschend ist, dass sich die Zahl der Bundes- und Landesbehörden trotz des immer wieder angekündigten Bürokratieabbaus noch nicht messbar verringert hat. Die Hoppenstedt-Datenbank verzeichnet insgesamt 1.292 Einträge; ein Wert der seit Jahren in etwa gleich bleibt.
Das Nachschlagewerk von Hoppenstedt versteht sich als Wegweiser durch den Dschungel von 25.000 Behörden, Verbänden und Wirtschaftsgremien – einschließlich europäischer und internationaler Organisationen. (ots/ml)