Eine Mitgliederbefragung anlässlich des 2. Deutschen Dienstleistungstages hat ergeben, dass die Dienstleistungsbranchen teils optimistisch, teils skeptisch in die Zukunft blicken. Größte Unsicherheit sei die staatliche Regulierung, mahnt der Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi). Vor allem die unternehmensnahen Dienstleister erwarteten dennoch mehrheitlich eine positive Geschäftsentwicklung. Dies gelte für die Zeitarbeitsunternehmen ebenso wie für den Elektronik-Großhandel und für das Wach- und Sicherheitsgewerbe.
Allerdings hänge das teilweise davon ab, wie sich die gesetzlichen Regeln entwickeln. Eine Einschränkung der Zeitarbeit würde die wirtschaftlichen Vorzeichen dort umkehren. Im Wach- und Sicherheitsgewerbe werde die Höhe des geplanten Mindestlohnes entscheidend sein, so der Verband. Allgemein würden 7,50 Euro als zu hoch empfunden.
Die Versicherungs- und Finanzdienstleister erwarteten hingegen für das kommende Jahr ein negatives Umfeld. Nicht nur die bürokratischen Belastungen durch die neuen gesetzlichen Informationspflichten schlügen zu Buche. Das Internetgeschäft belaste den traditionellen Vertrieb der Versicherungskonzerne zusätzlich.
Die sozialen Dienstleistungen böten eher ein gemischtes Bild. Während die privaten Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe aufgrund fehlender Ausgaben der Kommunen eher skeptisch in die Zukunft blickten, erwarten laut Mitgliederumfrage die ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen eine positive Entwicklung: Der Pflegemarkt werde weiter wachsen, sind sich die Experten einig. Die mittelständisch geprägten Gesundheitsdienstleister, z.B Zahntechniker, seien jedoch weiterhin der Sparwut der Krankenkassen ausgeliefert.
Die traditionellen Freizeitbranchen seien auch im nächsten Jahr starker Konkurrenz über das Internet ausgesetzt. Das gelte für die Videotheken ebenso wie für das Glücksspiel und die Unterhaltungsautomaten. Im Gartenbau und bei den Baumschulen sind die Erwartungen positiver. Die gute Nachfrage werde sich auch im nächsten Jahr fortsetzen, dies gelte insbesondere auf Grund der stabilen Nachfrage der privaten Kunden.
Positive Erwartungen überwiegen auch bei den Kfz-Dienstleistern. Das gilt für die freien Kfz-Händlern und die freien Tankstellen. Aufgrund der steigenden Energiepreise werden die Verbraucher voraussichtlich auch weiterhin verstärkt bei den preisgünstigeren freien Tankstellen tanken, so der Verband. (ots/ml)