Das ifo-Wirtschaftsklima für den Euroraum hat sich im vierten Quartal 2007 deutlich verschlechtert. Der Klima-Index sank von 111,9 Punkten auf 90,7 Punkte. Der Index zur Beurteilung der gegenwärtigen Lage verschlechterte sich von 138,3 auf 123,4 Punkte. Die Erwartungen büßten über 26 Indexpunkte ein und liegen jetzt bei nur noch 63,6 Punkten (alter Stand 89,9 Punkte). Diese neuen Umfrageergebnisse sprechen nach Meinung der ifo-Ökonomen für eine konjunkturelle Verlangsamung im kommenden halben Jahr.
Das Wirtschaftsklima hat sich im vierten Quartal 2007 in allen Ländern des Euroraums verschlechtert. Vor allem die wirtschaftlichen Erwartungen für die nächsten sechs Monate sind nach unten revidiert worden. Insbesondere in Belgien, Spanien, Österreich, Italien und Irland rechnen die World-Economic-Survey-Experten mit einer deutlichen Abkühlung in den kommenden Monaten. Auch in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden ist der Optimismus zurückgegangen. Trotz einer Abschwächung gegenüber dem Vorquartal wird die aktuelle Wirtschaftslage jedoch überwiegend positiv bewertet, insbesondere in Finnland, den Niederlanden, Irland, Österreich und Deutschland. Einzig in Frankreich und Portugal fallen die Urteile zur gegenwärtigen Wirtschaftslage ungünstig aus.
Die Inflationserwartungen für 2007 liegen mit 2,1% etwas über der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Trotzdem rechnen nun weit weniger WES-Experten mit steigenden Kapitalmarktzinsen in den kommenden sechs Monaten. Die Leitzinsen werden ihrer Meinung nach stabil bleiben. Im Vergleich zum Euro wird der US-Dollar fundamental als unterbewertet eingeschätzt; trotzdem rechnet die Mehrheit der WES-Experten mit einer Abschwächung des US-Dollar in den kommenden sechs Monaten. Noch stärker als der US-Dollar wird der japanische Yen als unterbewertet bezeichnet, während das britische Pfund gegenüber dem Euro weiterhin als überbewertet gilt.
Die Ergebnisse für den Euroraum basieren auf den Meldungen von 263 Experten. Die Umfrage wird in Zusammenarbeit mit der Internationalen Handelskammer (ICC) in Paris und mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Kommission durchgeführt.(ifo/ml)