Auf der heutigen Sitzung in Wien beschloss der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins (Mindestbietungssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte) unverändert bei 4,00% zu belassen. Auch die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefaziliät bleiben auf dem bisherigen Niveau von 5,00% bzw. 3,00%.
Auf der Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag äußerte sich EZB-Präsident Jean-Claude Trichet zu den Gründen. Deutlich wie selten zuvor zeigte er seine Sorge über den starken Euro als mögliche Störquelle. Er habe bereits darauf hingewiesen, dass „brutale Bewegungen“ im Verhältnis der Währungen untereinander „nicht willkommen“ seien. Eine Formulierung, die Beobachter der EZB zuletzt vor drei Jahren hörten, als es eine Abwertung des Dollars aufzufangen galt. Weil aber die Auswirkungen der Finanzkrise in den USA noch immer nicht eindeutig zu beurteilen seien, habe man von einer Zinsveränderung nochmals abgesehen.
Nach wie vor aber sähen Trichet und die Experten der EZB mittelfristig Inflationsgefahren, denen man zu gegebener Zeit auch begegnen werde. Originalton Trichet: „Wir stehen bereit, gegen diese Risiken vorzugehen.“(EZB/ml)