In Deutschland könnten mindestens 140.000 neue Jobs bei wirtschaftsnahen Dienstleistungen entstehen, wenn die Regulierungen bei den Freien Berufen hierzulande auf das Niveau von Schweden oder Dänemark abgesenkt würden. Das entspricht 9 Milliarden Euro, die zusätzlich in diesem Sektor erwirtschaftet werden könnten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).
Profitieren würden vor allem die Verbraucher. Um bis zu 30% könnten die Preisaufschläge im Vergleich zu heute sinken, wenn bei Architekten, Ingenieuren, Notaren, Rechtsanwälten und Steuerberatern mehr Markt eingeführt würde. Deutschland zählt bei den Freien Berufen zu den am höchsten regulierten Ländern und steht auf Platz 27 innerhalb der OECD. „In den meisten europäischen Ländern gibt es keine Gebührenordnungen mehr und der Zugang zu den freien Berufen ist viel offener als in Deutschland“, sagt INSM-Geschäftsführer Dieter Rath.
Die Verbraucher würden die Leistungen der Freiberufler viel stärker nachfragen, wenn sie preiswerter wären. Das ergibt eine repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag der INSM. 35% der Befragten nehmen heute keine Steuerberatung in Anspruch, weil sie zu teuer ist. 31% der Befragten, die heute einen Steuerberater nutzen, würden auch auf die geringer qualifizierten Steuerfachwirte zurückgreifen, wenn sich dadurch das Beratungshonorar verringert. (ots/ml)
Konkret schlägt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln folgende Maßnahmen vor:
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