Nachrichtenportale gehören 2007 zu den großen Gewinnern im deutschsprachigen Internet. Sie konnten die Anzahl ihrer Besuche im Vergleich zu den Vorjahren deutlich erhöhen. Das zeigt eine Langzeiterhebung des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM). Demnach werden die 20 meistgenutzten News-Portale in Deutschland dieses Jahr voraussichtlich 4 Milliarden Mal besucht.
Das bedeutet ein Plus von 25%, obwohl es keine Großereignisse wie Bundestagswahlen gab. Damit werde deutlich, dass sich das Internet endgültig neben Zeitung, TV und Radio als vierte Quelle für aktuelle Informationen etabliert hat, erklärte der Verband.
Getragen wird der Boom allerdings nicht nur von allumfassenden Nachrichtenseiten wie „Spiegel Online“ oder „Focus Online„. So finden sich in der Liste der 20 meist genutzten News-Portale auch Angebote, die sich auf einzelne Themen wie Sport oder Computer konzentrieren. Hinzu kommen Internetseiten von starken Regionalzeitungen. Alle diese Portale sind frei zugänglich und finanzieren sich die Seiten in erster Linie über Werbung. In den USA setzen Nachrichtenportale seit vielen Jahren auf Einnahmen aus Abo-Gebühren. Von dieser Strategie weichen nun aber auch immer mehr Anbieter in Amerika ab.
Bei der Nutzung von News-Portalen liegen die Deutschen europaweit im Mittelfeld. Während 2006 hierzulande 19% der 16- bis 74-Jährigen Nachrichten im Internet lasen, waren es im EU-Durchschnitt 18%. Zu den Spitzenreitern zählen Finnland (46%) und Schweden (41%), zu den Schlusslichtern Irland (8%) und Rumänien (7%). In fast allen Mitgliedsstaaten der EU sind die Nutzerzahlen in den vergangenen Jahren dennoch deutlich gestiegen – auch in Deutschland. Hier betrug die Quote 2005 erst 17%. Für 2007 erwartet der BITKOM nun einen Wert von 21%. Grundlage für diese Prozentangaben sind Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat. (BITKOM/ml)