Immer mehr Unternehmen tauschen Informationen online aus, um ihre Geschäfte schnell und umfassend mit unterschiedlichen Partnern durchführen zu können. Mit der Vielfalt der verwendeten Schnittstellen wächst gleichzeitig das Risiko, Opfer von IT-Angriffen zu werden. Denn trotz der zunehmend offenen Kommunikationsstrukturen verzichten fast 30% der deutschen Unternehmen darauf, vertrauliche Informationen zu schützen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „IT-Security 2007“ der InformationWeek, die zusammen mit Steria Mummert Consulting ausgewertet wurde.
Mangels ausreichender Schutzfunktionen gehen der deutschen Wirtschaft täglich wertvolle Daten verloren. Allein die Schäden, die durch Wirtschaftsspionage entstehen, bemisst das Bundesinnenministerium (BMI) auf jährlich 20 Milliarden Euro. Betroffen sind dabei keineswegs nur Unternehmen in innovativen Bereichen, wie Elektronik, Rüstung oder Luftfahrt. Über alle Branchen betrachtet schätzen immerhin knapp 8% der befragten IT-Manager das derzeitige Sicherheitsrisiko im eigenen Betrieb als hoch ein. Im Rahmen ihrer Sicherheitsstrategien greifen die Unternehmen häufig auf die Lösungen großer Softwarehersteller zurück. Rund 30% der Befragten setzen zum Schutz vertraulicher Informationen auf Verfahren von der Stange.
Doch vielen Unternehmen fehle es an einer ausführlichen Nachsorge, sobald der Datenmissbrauch eingetreten ist, kritisieren die Macher der Studie. So seien Maßnahmen zur Spurensicherung nur bei jedem vierten Unternehmen zu finden. Rund 62% der Firmen geben an, dass sie keinerlei Schritte in die Wege geleitet haben, um zum Beispiel Spuren auf Festplatten und Hauptspeicher zu sichern.
Darüber hinaus treten die Unternehmen beim Schutz von Kundendaten vielfach auf der Stelle: Im Vergleich zu den beiden Vorjahren hat sich das Sicherheitsbewusstsein in diesem Bereich nicht wesentlich verändert. Rund 78% der Unternehmen informieren die Mitarbeiter über Datenschutz- und Verhaltensrichtlinien. Deutlich zurückhaltender zeigen sich die Befragten dagegen im technischen Bereich. Obwohl jedes zweite Unternehmen Verkaufsvorgänge über das Internet abschließt, setzen nur rund 38% auf sichere Transaktionsverfahren. Mit 36,4% sei der verschlüsselte Datenaustausch im Vergleich zu den beiden Vorjahren sogar leicht rückläufig, mahnt die Studie. (ots/ml)