Trotz der jüngsten Konjunktursorgen blicken die deutschen Branchen recht zuversichtlich ins neue Jahr. Das zeigt, dass Deutschland nach wie vor von der florierenden Weltwirtschaft profitiert, aber auch die Binnenwirtschaft positive Wachstumsimpulse gibt. So interpretiert Prof. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), die Ergebnisse der neuesten IW-Verbandsumfrage. Danach ist die Stimmung in den deutschen Wirtschaftsverbänden zwar nicht mehr so herausragend wie im vergangenen Jahr, von Trübsinn könne gleichwohl keine Rede sein.
Immerhin 10 der 45 befragten Verbände berichten nach Angaben des IW, dass die Lage besser als zum Jahreswechsel 2006/2007 sei. Weitere 23 Branchen bezeichnen sie als unverändert, und 12 melden eine Verschlechterung.
Für das kommende Jahr erwarten die meisten Branchen, dass die Geschäfte zumindest ebenso gut gehen werden wie 2007. Das wirke sich auch positiv auf die Beschäftigungsentwicklung aus. Trotzdem warnt Hüther vor allzu großer Euphorie. Schließlich seien vor allem die außenwirtschaftlichen Konjunkturrisiken größer geworden.
In der Produktion überwiegt der Optimismus. Von 45 befragten Wirtschaftsverbänden erwarten 25 eine etwas höhere Produktion oder einen etwas höheren Umsatz als 2007. Der Maschinen- und Anlagenbau hat sogar wesentlich verbesserte Geschäfte im Visier. Weitere 14 Sparten gehen von konstanten Produktionszahlen aus. Lediglich 4 Bereiche halten eine geringfügige Verschlechterung für wahrscheinlich, unter anderem der Bankensektor.
Bei den Investitionen zeigt sich, dass die deutsche Wirtschaft zunehmend aus eigener Kraft wächst. Während 25 der 45 befragten Verbände meinen, dass die ihnen angeschlossenen Unternehmen 2008 genauso viel investieren wie im abgelaufenen Jahr, prognostizieren 14 Branchen sogar eine höhere Investitionstätigkeit. Gerade einmal 6 Sparten rechnen mit geringeren Investitionen ihrer Betriebe. Vor allem der Einzelhandel zeigt sich hier pessimistisch.
In Sachen Beschäftigung regiert ebenfalls Optimismus. Recht günstig schätzen die Befragten die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ein. 16 von 45 Verbänden sind der Ansicht, ihre Unternehmen werden 2008 ihren Beschäftigungsstand erhöhen. Nur 6 Verbände kalkulieren für ihr Gewerbe einen Personalabbau ein. Rund die Hälfte der Wirtschaftsverbände sagt eine konstante Mitarbeiterzahl ihrer Unternehmen voraus. (ots/ml)