Das Konsumklima hat sich nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zum Ende dieses Jahres wieder stabilisiert. Das gehe in erster Linie auf die deutlich gestiegene Anschaffungsneigung der Verbraucher im Weihnachtsmonat Dezember zurück. Hingegen mussten die Konjunktur- und Einkommenserwartungen noch einmal leichte Rückschläge hinnehmen. Das Konsumklima der GfK prognostiziert nach 4,4 Punkten im Dezember für Januar 2008 einen Wert von 4,5 Punkten.
Die Konsumneigung konnte in den vom Weihnachtsgeschäft geprägten Dezemberwochen deutlich zulegen und die Verluste aus dem Vormonat sogar etwas überkompensieren, teilt das Institut mit. Allerdings gefährden der starke Euro und dessen Auswirkungen auf das deutsche Exportgeschäft sowie Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten die deutsche Konjunktur. Die Bundesbürger schätzen daher ihre Konjunktur- und Einkommensaussichten etwas pessimistischer ein.
Konjunkturerwartung: Die Chancen auf ein Ende des rückläufigen Trends bei den Konjunkturaussichten der Verbraucher sind im Dezember gestiegen (-0,5 Punkte). Mit einem aktuellen Wert von 23,6 Punkten liegt die Konjunkturerwartung aber immer noch deutlich über ihrem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten. Das nach wie vor hohe Niveau des Indikators deutet darauf hin, dass die Verbraucher die deutsche Wirtschaft grundsätzlich positiv beurteilen und keine Rezession befürchten.
Aufgrund des derzeit starken Euros sowie der unruhigen internationalen Finanzmärkte haben sich jedoch die Aussichten für das kommende Jahr etwas eingetrübt. Allerdings gehen die Experten übereinstimmend davon aus, dass sich der Beschäftigungsaufbau – eine zentrale Größe für die Konjunktur – im Jahr 2008 etwas weniger dynamisch fortsetzt.
Einkommenserwartung: Nach dem kleinen Plus im Vormonat musste die Einkommenserwartung im Dezember wieder einen leichten Rückschlag hinnehmen. Der Indikator verlor 1,7 Punkte und weist nun -1,7 Zähler auf. Damit ist er wieder in den negativen Bereich gerutscht. Im Vorjahresvergleich ist allerdings immer noch ein Plus von knapp 15 Punkten zu verzeichnen. Vor allem die derzeitigen Inflationsgefahren scheinen auf die Einkommensstimmung zu drücken. Die Konsumenten sehen ihre Kaufkraft gefährdet und schätzen folglich ihre Einkommensaussichten weniger positiv ein.
Anschaffungsneigung: Zum Jahresende konnte sich die Anschaffungsneigung deutlich verbessern. Der Indikator legte im Dezember dieses Jahres um 11,1 Punkte zu. Damit konnten die Verluste von 8,9 Punkten aus dem Vormonat mehr als ausgeglichen werden. Zwar bleibt im Vergleich zum Vorjahr noch immer ein beträchtliches Minus, der Wert vom Dezember 2006 war mit 59,9 Punkten durch die damals anstehende Mehrwertsteuererhöhung aber deutlich überhöht.
Weder die rückläufige Einkommenserwartung noch die anhaltenden Diskussionen über Preiserhöhungen konnten die Konsumneigung zum Jahresende negativ beeinträchtigen. Damit sind die Aussichten gestiegen, dass die Verbraucher ihre bislang an den Tag gelegte Zurückhaltung aufgeben und zukünftig wieder eher bereit sind, Anschaffungen zu tätigen.
Konsumklima: Vor allem die verbesserte Anschaffungsneigung sorgt momentan dafür, dass sich das Konsumklima weiterhin stabilisieren kann. Unterstützung erhält der Indikator zudem von einer sinkenden Sparneigung. Der Indikator prognostiziert nach revidiert 4,4 Punkten im Dezember für kommenden Januar 4,5 Punkte. Damit ist der Negativtrend, der seit August zu verzeichnen war, zumindest vorerst gestoppt. Die aktuelle Entwicklung bietet gute Chancen dafür, dass sich die Binnennachfrage im kommenden Jahr spürbar beleben kann. Insbesondere eine verbesserte Einkommensentwicklung sowie eine steigende Beschäftigung könnten bewirken, dass der private Konsum im Jahr 2008 zu einer wesentlichen Säule der konjunkturellen Entwicklung wird.
Hierzu ist allerdings notwendig, dass seitens der Politik den Verbrauchern keine weiteren finanziellen Belastungen aufgebürdet werden, um deren Kaufkraft nicht noch weiter zu schwächen. (GfK/ml)