Der Aufschwung am Ausbildungsstellenmarkt in Deutschland setzt sich fort: 2007 wurden 644.100 statistisch erfasste Lehrstellen angeboten. Dies sind 52.500 oder 8,9 % mehr als im Vorjahr. 97,2% der Plätze wurden auch besetzt. Damit konnten 625.900 Jugendliche einen Ausbildungsvertrag unterschreiben (49.800 mehr als 2006; +8,6 %). Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Die Vertragszählung bildet den Abschluss der Ausbildungsmarktbilanz 2007. Sie wird jährlich zur Vorbereitung des Berufsbildungsberichts der Bundesregierung durchgeführt. Berücksichtigt wird dabei jeweils der Vermittlungszeitraum zwischen dem Oktober des Vorjahres und Ende September.
Trotz aller Fortschritte bleibt das Ausbildungsangebot auch in 2007 hinter der Nachfrage zurück. Zum Ende des Berichtsjahres standen den rund 18.400 bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten offenen Ausbildungsplätzen weiterhin 99.500 dort registrierte Lehrstellenbewerber gegenüber, die sich in keiner Berufsausbildung befanden, aber zu diesem Zeitpunkt weiter in eine Ausbildungsstelle vermittelt werden wollten. 70.400 von ihnen hatten zumindest eine Alternative gefunden – zum Beispiel eine berufsvorbereitende Maßnahme. 29.100 waren zum Stichtag 30. September jedoch noch unversorgt.
Problematisch ist weiterhin die Situation der so genannten „Altbewerber“. Mit bundesweit rund 385.000 Personen stellen sie inzwischen mehr als die Hälfte aller registrierten Bewerber und Bewerberinnen. Die Erfolgschancen dieser Jugendlichen auf eine betriebliche Lehrstelle sind vor allem dann relativ gering, wenn ihre Schulentlassung bereits zwei Jahre oder länger zurückliegt.
Weitere Informationen, tabellarische Übersichten mit regionalisierten Ergebnissen sowie ein Kurzbericht zur jüngsten Ausbildungsmarktbilanz stehen im Internet zur Verfügung. (idw/ml)